Starker Auftakt

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gkw Avatar

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Das gibt es nicht allzu oft. Schon die ersten beiden Absätze des Prologes sind so großartig, dass es mich „umhaut“. Und das sprachliche, intensive Niveau wird im ganzen Prolog gehalten. Das ist erzählerisch sehr stark und inhaltlich hat dieser Prolog in mir eine stille Beklemmung und doch auch Aufgewühltheit erzeugt. Ich hätte sehr gerne weiterhin Hüseyin in 1915 begleitet, um seinen weiteren Weg kennenzulernen, aber nein – Schnitt und wir sind in den 80er Jahren bei seinem Enkel Kaan in München. Schade. Passend zur anderen Zeit und zum Lebensalltag dieses Teenagers wird das nun wieder ganz anders erzählt, das poetische ist dahin. Aber gut erzählt ist es dennoch und vor allem stimmig.
Ich hoffe doch sehr, dass wir vom Schicksal Hüseyins im Buch noch mehr erfahren (aber wegen des Klappentextes bin ich mir auch recht sicher, dass es so ist). Ich möchte mehr über den Völkermord an den Armeniern erfahren – mit persönlichen Schicksal werden solche geschichtlichen Ereignisse ja viel eindringlicher transportiert. Ich möchte auch wissen, wie Nur zu dieser für ihren Hintergrund doch ungewöhnlichen Person wurde.
Und egal was es sonst noch zu sagen gibt: Ein Buch, das so anfängt, muss man lesen!

Cover und Titel gefallen mir gut, das sind die Art Bücher, die ich in einer Buchhandlung in die Hand nehme.