Gebrochene Seelen im Grandhotel

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"Glory of Broken Dreams" ist der Auftakt einer Geschichte um ein magisches Hotel. Im Zetrum stehen der Showboxer Willem und die Tänzerin Charlie sowie Charlies Schwester Wanda. Alle drei arbeiten sie im Grandhotel Lichtenstein, das dafür bekannt ist, berauschende Bälle zu schmeißen, auf denen Träume und Tragödien wahr werden. Auf einen ebensolchen Ball geht Charlie mit Willem und taucht tiefer in die trügerische und tückische Magie des Hotels ein.

Ein bisschen hat die Geschichte mich an Kerstin Giers Wolkenschloss erinnert. Wie bei Gier entspinnt sich auch bei Ruby Braun die Erzählung in einem skurrilen Hotelsetting, in dem unerklärliche Dinge passieren und die Hotelangestellten sich untereinander gegen die grausame Hotelführung verbünden.

Die Liebesgeschichte zwischen Charlie und Willem ist langsam wie heilsam zugleich. Beide leiden unter der Last ihrer familiären Vergangenheit und scheinen beeinander einen Anker zu finden. Während Charlie einem tänzerischen Ideal hinterhereilt, bemüht sie sich gleichzeitig sehr um die scheinbar festgefahrene Beziehung zu ihrer Schwester Wanda. Willem wiederum kommt mit dem Ziel ins Hotel, die Schulden seiner spielsüchtigen Mutter zu begleichen, die - so denkt er - wegen ihm vom Pech verfolgt ist.
Die Liebesgeschichte der beiden beginnt unter widrigen Umständen und droht immer wieder in einer Tragödie zu enden.

Die Geschichte hatte zwischendrin ihre Längen, aber trotzdem warte ich gespannt auf den nächsten Band, der hoffentlich die magischen Verstrickungen des Hotels und seiner Angestellten weiter auflöst.

Ruby Braun verknüpft in ihren Büchern komplexe psychologische mit morbiden Elementen und lässt dadurch spannende Settings entstehen, die die Tiefe und Abgründe der menschlichen Psyche offenbaren. Ich lese die Autorin super gerne!