Eine Geschichte, die Licht in die traurigste Dunkelheit bringt

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kikii04 Avatar

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Wow, was für ein emotionaler Start. Obwohl ich häufig emotionale, tiefgründige Liebesgeschichten lesen, ist es einzigartig, wie dieser Prolog einschlägt. Ich habe in dieser kurzen Leseprobe so viel gefühlt - ich weiß gerade gar nicht, wo mir das Herz schlägt.
Aber nochmal von vorne und zu den „Formalitäten“. Ich möchte schon lange ein Buch von Sarah Stankewitz lesen und der Klappentext von GLOW LIKE NORTHERN LIGHTS ist direkt bei mir hängen geblieben. Das Cover hingegen hat meinen Geschmack nicht zu 100 Prozent getroffen, eher zu 70 Prozent. Die floralen Verzierungen sind wunderschön, aber das stilisierte, anatomische Herz finde ich etwas zu blockig. Trotzdem verstehe ich, weshalb dieses Cover gewählt wurde, weil es definitiv zum Inhalt passt. Aber ich bin eher ein Fan des hübschen Buchschnitts ;)
Als ich begann zu lesen, fühlte ich mich vom ersten Satz an von der Geschichte abgeholt. Die Protagonistin gestaltet mit ihren Gedanken eine Welt, in der man sich direkt willkommen fühlt. Ich spürte und verstand ihre besondere Beziehung zur Silvesternacht und fühlte an ihrer Stelle mein Herz brechen, als die Bedeutung von Neujahr für sie für immer so dramatisch und schicksalshaft verändert wurde. Es ist immer schwer, Geschwister zu verlieren. Aber bei Lilly war dieser Schlag noch so viel intensiver, weil sie diese unglaubliche, besonders enge Bindung zu Luca hatte. Mir standen beim Lesen des gesamten Prologs die Tränen in den Augen. Was beweist, wie enorm gut die Autorin darin ist, Gefühle mit Worten zu vermitteln. Ich bin mir daher sicher, dass auch die Lovestory sehr intensiv zu lesen sein wird.
Als der Prolog zu Ende war, dachte ich erst, wir bekämen nun eine Verschnaufspause von all diesen Emotionen. Doch dann habe ich erkannt, dass die Autorin den Roman um die Phasen der Trauer herum aufbaut. Und das hat mich direkt wieder berührt. Ich bin mir bereits sicher, dass das gesamte Leseerlebnis unfassbar gefühlvoll werden wird und das Buch durch ganz viel Liebe zum Detail überzeugen kann.
Im ersten Kapitel durften wir Aron indirekt kennenlernen und er war mir mit seinen Nachrichten auf Anhieb sympathisch. Er lässt Lilly mit Humor und Gefühl an seinem Leben teilnehmen und es wird direkt klar, wie nahe sie einander stehen. Ich finde es ziemlich cool von Luca, dass er Lilly diesen Schubser mitgegeben hat, Aron zu besuchen. Die Atmosphäre bei ihr zu Hause und mit ihrer Mutter als frostig zu bezeichnen, wäre schließlich noch untertrieben. Ihre Mutter trauert ganz offensichtlich, aber ich finde es trotzdem schlimm, dass Lilly von ihr offenbar noch nie das Gefühl von Liebe vermittelt bekommen hat. Ich hoffe, dass die beiden ihr Verhältnis kitten können - jetzt, wo sie nur noch einander haben.
Zugleich finde ich es gut, dass Lilly ihre eigenen Wege geht und bin mir ziemlich sicher, dass der Trip nach Island ihr guttun wird. Ich bin gespannt, was sie dort alles erlebt und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weil er andeutet, dass Aron von ihrem Auftauchen nicht begeistert ist. Was wohl dahinter steckt? Ob er sich seiner Freundin gegenüber schuldig fühlt? Oder hat er Lilly etwas wichtiges über sich verschwiegen? Ich freue mich darauf, all das zu erfahren. Und ganz besonders auf ihr allererstes persönliches Treffen ;)