✎ Mikaela Bley - Ellen Tamm 1 Glücksmädchen

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jecke Avatar

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Auf dem Cover steht 'Psychothriller', auf der Verlagsseite wird es als 'Kriminalroman' eingestuft und ich sage, es ist weder das eine noch das andere..

Ich hatte mich auf einen echt tollen Psychothriller gefreut, denn das ist mein absolutes Lieblingsgenre und davon les ich (in letzter Zeit) viel zu wenig wirklich sehr gute Geschichten. Leider wurde ich (auch) hier arg enttäuscht. Ich denke, irgendwann wird es unter dem Genre 'Roman' in den Läden stehen - '(Familien)Drama' wäre auch noch passend.

Das Cover - vor allem die Aufmachung dessen - und der Klappentext versprachen spannende und rasante, vielleicht auch nervenaufreibende Geschehnisse. Es ist jedoch so, dass das Ganze eher vor sich hin plätschert.

Den Titel finde ich nicht wirklich gelungen. Zwar soll hier wahrscheinlich eine Assoziation zum Namen des vermissten Mädchen, der kleinen Lycke, hergestellt werden, aber andere Länder haben da meiner Meinung nach einen treffenderen Titel gewählt:

~ Italien: Segreto di famiglia (Familiengeheimnis)
~ Niederlande: Dochter vermist (Tochter vermisst)
~ Schweden: Lycke

Es ist sicher so, dass die Autorin mit ihrem Erstlingswerk den Leser ein wenig sensibilisieren möchte. Es werden Themen angeschnitten, die sehr häufig in unserer Gesellschaft auftreten und die meist zu wenig Beachtung erhalten. Leider hat sich Mikaela Bley in meinen Augen ein bisschen verrannt. Sie möchte zu viel in diese Geschichte stecken und investiert dabei nicht genug.

Die Rezension wollte ich ein paar Tage nach Beenden der Lektüre niederschreiben und ich musste doch tatsächlich nochmals nachlesen, was mit der kleinen Lycke nun passiert war. Es wollte mir absolut nicht in den Sinn kommen. Ich weiß gar nicht, ob mir das je schon einmal passiert ist..

Meine Erwartungen waren sehr hoch, daher wurde ich persönlich sehr enttäuscht. Wenn man es unter einem anderen Genre vermarktet hätte, wär ich auch anders an diese Lektüre gegangen. Tatsächlich bi nich hin- und hergerissen, ob ich 'Glücksmädchen' empfehlen kann / möchte, denn obwohl die Story nicht ganz ausgereift war, mochte ich den Schreibstil der Schriftstellerin.

Ich habe gesehen, dass in Schweden bereits der zweite Teil erschienen ist. Falls er es tatsächlich bis nach Deutschland schaffen sollte, denke ich nicht, dass ich zu den Lesern gehören werde. Aber bis dahin vergeht ja noch ein wenig Zeit..

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