Karriere, Kind oder Beides
Im Mittelpunkt des neuen Romans von Jackie Thomae stehen zwei Frauen, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich sind. Marie-Claire, genannt MC, ist eine bekannte Radiomoderatorin, groß, auffallend und lebenslustig. Anahita ist Politikerin, seit kurzem Senatorin, zart und dezent, stets darauf achtend, keine Angriffspunkte zu bieten. Anders als MC kann sie sich ihrer großen Familie nur schwer entziehen.
Was beide Frauen eint: sie haben weder eigene Kinder noch einen Partner und sie sind 39 Jahre alt.
Und damit drängt sich nicht nur für sie, sondern auch für ihre Umgebung, die Frage nach einem eigenen Kind auf.
Die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptpersonen werden auch sprachlich sehr gut herausgearbeitet. Obwohl beide gedanklich um das Thema Kind kreisen, wirkt MC oberflächlicher, Anahita viel verletzlicher und nachdenklicher. Gemeinsam ist ihnen aber der Druck, der ihnen auch von außen gemacht wird. So bekommt MC wenig subtil von ihrer Mutter ohne Kommentar ein Paket mit Fruchtbarkeitsartikeln zugeschickt und Anahita von ihrem Bruder bzw. ihrer Schwägerin ein teures Seminar zum Thema Kinderwunsch zum Geburtstag.
Die beiden Hauptprotagonistinnen stehen exemplarisch für alle Frauen, die sich aufgrund ihres Alters mit ihrem Kinderwunsch auseinandersetzen müssen. Gerade beruflich erfolgreiche Frauen haben viel zu verlieren, wenn das Umfeld das nicht auffängt. Das hier auch angesprochene „social freezing“ wurde deshalb bereits 2014 von zwei Konzernen in den USA Mitarbeiterinnen angeboten, damit diese ungestört ihre Karriere weiterverfolgen können. Insofern ist auch der dritte Abschnitt gar nicht so unrealistisch.
Nach leichten Startschwierigkeiten bin ich relativ gut in den Roman hineingekommen, allerdings haben mich einzelne Passagen dann wieder nicht mehr so angesprochen. Im Nachhinein finde ich sie auch für den Handlungsverlauf nicht unbedingt notwendig. Dafür hätte ich mir an anderen Stellen tatsächlich eine Vertiefung gewünscht, wo wichtige Ereignisse im Leben der Frauen nur gestreift wurden.
Titel und Cover hätten mich ohne Kenntnis des Inhalts nicht angesprochen, da ich ein historisches Buch erwartet hätte. Allerdings passt es zu den mir bekannten Covern des Verlages.
Mit einer Leseempfehlung tue ich mich schwer: Jüngere interessiert das Thema möglicherweise noch nicht, Ältere nicht mehr und die Altersgruppe um die vierzig ist entweder selbst betroffen und will deshalb nicht auch noch einen Roman zum Thema lesen oder hat das Thema abgehakt. Wer aber einen unterhaltsam geschriebenen Roman zu dieser Thematik lesen mag, für den könnte das Buch passen.
Was beide Frauen eint: sie haben weder eigene Kinder noch einen Partner und sie sind 39 Jahre alt.
Und damit drängt sich nicht nur für sie, sondern auch für ihre Umgebung, die Frage nach einem eigenen Kind auf.
Die unterschiedlichen Charaktere der beiden Hauptpersonen werden auch sprachlich sehr gut herausgearbeitet. Obwohl beide gedanklich um das Thema Kind kreisen, wirkt MC oberflächlicher, Anahita viel verletzlicher und nachdenklicher. Gemeinsam ist ihnen aber der Druck, der ihnen auch von außen gemacht wird. So bekommt MC wenig subtil von ihrer Mutter ohne Kommentar ein Paket mit Fruchtbarkeitsartikeln zugeschickt und Anahita von ihrem Bruder bzw. ihrer Schwägerin ein teures Seminar zum Thema Kinderwunsch zum Geburtstag.
Die beiden Hauptprotagonistinnen stehen exemplarisch für alle Frauen, die sich aufgrund ihres Alters mit ihrem Kinderwunsch auseinandersetzen müssen. Gerade beruflich erfolgreiche Frauen haben viel zu verlieren, wenn das Umfeld das nicht auffängt. Das hier auch angesprochene „social freezing“ wurde deshalb bereits 2014 von zwei Konzernen in den USA Mitarbeiterinnen angeboten, damit diese ungestört ihre Karriere weiterverfolgen können. Insofern ist auch der dritte Abschnitt gar nicht so unrealistisch.
Nach leichten Startschwierigkeiten bin ich relativ gut in den Roman hineingekommen, allerdings haben mich einzelne Passagen dann wieder nicht mehr so angesprochen. Im Nachhinein finde ich sie auch für den Handlungsverlauf nicht unbedingt notwendig. Dafür hätte ich mir an anderen Stellen tatsächlich eine Vertiefung gewünscht, wo wichtige Ereignisse im Leben der Frauen nur gestreift wurden.
Titel und Cover hätten mich ohne Kenntnis des Inhalts nicht angesprochen, da ich ein historisches Buch erwartet hätte. Allerdings passt es zu den mir bekannten Covern des Verlages.
Mit einer Leseempfehlung tue ich mich schwer: Jüngere interessiert das Thema möglicherweise noch nicht, Ältere nicht mehr und die Altersgruppe um die vierzig ist entweder selbst betroffen und will deshalb nicht auch noch einen Roman zum Thema lesen oder hat das Thema abgehakt. Wer aber einen unterhaltsam geschriebenen Roman zu dieser Thematik lesen mag, für den könnte das Buch passen.