Vom Muttersein und Nicht-Mutterwerden
Ich kann mich nicht erinnern, je eine so umfassende Betrachtung über das Frausein gelesen zu haben und würde es am Liebsten jeder Frau zwischen 35 und 45 als Pflichtlektüre in die Hand drücken. Wie oft lesen wir über das Mutterdasein, über das Ehefrausein oder über das verzweifelte Suchen zum Erreichen dieses Ideals - aber unabhängige Frauen, die alleine ihren Platz auf Erden finden, sind selten unsere Protagonistinnen, die unsere Bücher bevölkern. Jackie Thomae stellt Frauen ins Zentrum, die mit Ende 30 vor der Frage stehen, wieso sie ihre einzige biologische Aufgabe nicht zu erfüllen wussten, obwohl das komplette gesellschaftliche Bild von der Existenz als Frau auf dieses eine Ziel zentriert ist. Frau = Mutter und was wenn nicht?Hat man den Zug einfach nicht abfahren hören, obwohl mehrere Durchsagen kamen? Welches Bedürfnis möchte man überhaupt erfüllen mit seinem vermeintlichen Kinderwunsch? Gibt es akzeptierte Alternativen? Wie lernt man es, sich von seinen Wünschen zu lösen und neue Konzepte zuzulassen?
Der Roman konnte mich von Kapitel zu Kapitel immer wieder überraschen, da immer weitere Frauen und Perspektiven ins Zentrum rücken und nach und nach entblättert wird, wie sich die Leben der Frauen miteinander überschneiden. Spannend bis zur letzten Seite!
Der Roman konnte mich von Kapitel zu Kapitel immer wieder überraschen, da immer weitere Frauen und Perspektiven ins Zentrum rücken und nach und nach entblättert wird, wie sich die Leben der Frauen miteinander überschneiden. Spannend bis zur letzten Seite!