Ziemlich komplex und düster

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singstar72 Avatar

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Ehrlich gesagt, hätte ich den Klappentext vorher nicht gelesen, wäre ich tendenziell mit der Leseprobe überfordert gewesen. Es geht hier sehr komplex zu - mindestens vier Erzählstränge, die parallel geführt werden. Und wie sie zusammenhängen, weiß man eben - allein aus dem bisher Geschriebenen - noch nicht. Zudem ist die Atmosphäre ziemlich düster.

Der Mann aus dem Prolog ist also Hannas Bruder. Er hat seine Frau verloren, soll sie ermordet haben. Aber er ist aus dem Gefängnis entlassen - und bringt sich dennoch um? Hier rieche ich etwas Übles. Er hat sie bestimmt NICHT umgebracht, kann aber auch nicht sagen, wer es wirklich war.

Dann die Kommissarin, die in Kopenhagen neu anfangen will. Etwas stimmt auch mit ihrer Vergangenheit nicht. Warum der überhastete Aufbruch aus Alborg? Weniger gefallen hat mir ihr Umgang mit ihrer Partnerin.

Und dann der iranische Mechaniker. Bei dem ist auch nicht alles koscher. Warum ist er kein Ingenieur geworden? Lag das nur an politischen Gründen? Ich glaube nicht. Ich denke, er versteckt sich in seiner improvisierten Werkstatt. Dieser Erzählstrang hat mich sehr an Jussi Adler-Olsen erinnert - bei dem ist ja auch ein Orientale Gehilfe des Kommissars. Assad, der doch auch aus dem Iran kam, wenn ich mich richtig erinnere? Und auch der hat eine komplexe Vergangenheit.

Es stellen sich hier ziemlich viele Fragen. Und den Schreibstil finde ich etwas bedrückend. Doch, mein Interesse ist durchaus geweckt.