Außergewöhnlicher Krimi

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rinoa Avatar

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Zu Beginn hatte ich etwas Mühe, in das Buch hineinzufinden. Der Schreibstil hat mir zwar wirklich gut gefallen, aber es war doch sehr ausführlich und behäbig. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn die Hauptpersonen und ihre Lebensumstände so beschrieben werden, dass man sie sich auch richtig vorstellen kann. Auf der anderen Seite fand ich manche Dinge doch etwas zu ausufernd. So wirklich Spannung wollte da erst einmal noch nicht aufkommen.

Doch das dranbleiben hat sich gelohnt und mit der Zeit hat mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen. Wer einen blutigen oder actionreichen Krimi erwartet ist hier falsch, stattdessen kann man Liv bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen. Gerade das etwas langsamere Tempo (das im Laufe der Lektüre schon angezogen hat) empfand ich als sehr wohltuend und ich habe Liv für ihre Hartnäckigkeit und Besonnenheit bewundert.

Langsam aber sicher findet sie immer mehr heraus und am Ende ergeben die ganzen losen Fäden tatsächlich eine stimmige und für mich auch glaubhafte Lösung. Dass dabei einige Fäden nicht weiter verfolgt werden ist nachvollziehbar, auch wenn es vielleicht für meinen Geschmack ein oder zwei zu viel waren. Auch hätte ich einige Fragen noch gerne beantwortet gehabt, letztendlich fallen diese aber nicht so sehr ins Gewicht, dass sie etwas am positiven Gesamteindruck ändern.

Aber letztendlich ist das Jammern auf hohem Niveau, das Buch hat mir in seiner Gesamtheit wirklich außerordentlich gut gefallen, was ich nach dem doch sehr zähen Beginn nie erwartet hätte. Ich habe die Lektüre wirklich genossen und es fällt mir daher nicht schwer, „Glutspur“ weiterzuempfehlen.