Solider Auftakt mit Luft nach oben

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butterfly72 Avatar

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Petter Bohm von der Mordkommission in Kopenhagen bittet die Privatdetektivin Liv Jensen, sich einen Fall anzusehen, den seine Abteilung vor drei Jahren nicht lösen konnte und der ihn bis heute keine Ruhe lässt. Es geht um den toten Journalisten Gerd Linde. Kann sie Licht ins Dunkel bringen? Liv ist froh über die Abwechslung, denn sie wagt gerade einen Neuanfang in Kopenhagen, nachdem sie ihre alte Arbeitsstelle als Polizistin gekündigt hat.

Das ist der Reihenauftakt um die ehemalige Polizistin und jetzige Privatdetektivin Liv Jensen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und wir lernen Liv Jensen, die Hauptfigur, kennen. Außerdem die Psychologin Hannah Leon, den Mechaniker Nima Ansari und das jüdische Ehepaar Ebba und Mendel Leon, deren Geschichte in Rückblenden aus dem Jahr 1945 erzählt wird.

Die Figuren waren sehr vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mit Hannah hatte ich zu kämpfen. Ich konnte einfach kein Mitgefühl für sie aufbringen. Die Geschichte über ihren Bruder hat mich sehr berührt und sprachlos gemacht. Über Livs schwere Vorgeschichte wurde einiges angedeutet, aber ich denke, weiteres wird man in den nachfolgenden Teilen lesen. Was ich etwas unglaubwürdig empfand, war, dass die Hinweise zur Lösung des Falles bei der Anfangsermittlung nicht aufgedeckt werden konnten. Ausserdem schweift die Autorin des öfteren aus und verliert sich in unnötigen Beschreibungen und auch Ansätzen, die letztlich nicht aufgelöst werden. Ansonsten finde ich den Kriminalroman als gut gelungen.

Ein solider Auftakt, der aber noch Luft nach oben hat. Von mir gibt es gut gemeinte 3,5 Punkte für diesen Kriminalroman.