Spannender Serienauftakt

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azyria_sun Avatar

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Worum geht’s?
Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht. Ein Kollege bittet sie um Hilfe bei einem Fall, der längst ungelöst ad acta gelegt ist, der ihn aber immer noch beschäftigt. Schnell wird klar, dass es nicht nur einen Toten gibt, sondern mindestens drei.

Meine Meinung:
Mit „Glutspur – Die Wurzeln des Schmerzes“ startet die dänische Autorin Katrine Engberg ihre Reihe um Liv Jensen. Auf dem Buch selbst ist das Genre nicht bezeichnet, aber die Seite mit dem Impressum bezeichnet ihn als Kriminalroman, und das trifft dieses Buch auch wohl am besten. Ganz kurz zum Cover: Es ist relativ einfach gehalten, aber ein besonderer Hingucker ist der glitzernde Titel, der dem Cover doch etwas Besonderes gibt. Dann der Schreibstil: Gut zu lesen, einfach gehalten und dennoch detailreich und spannend. Die Szenerien, insbesondere auf dem alten Hof, haben eine wirklich atmosphärische Spannung. Das hat mir gut gefallen.

Die Autorin erzählt den Fall aus drei Perspektiven, wobei Liv nicht die einzige Hauptprotagonistin ist. Im Gegenteil: Ich würde sagen, dass der Automechaniker Nima und die Psychologin Hannah mindestens einen genauso großen Anteil haben. Alle drei haben mir gut gefallen, wobei ich zu Liv bislang den wenigstens Bezug aufbauen konnte. Sie ist mir sympathisch, aber vieles aus ihrer Vergangenheit ist noch im Dunkeln und wird nur angedeutet; ich bin gespannt, was wir in den weiteren Fällen noch über sie erfahren. Wobei ich es gut finde, nicht gleich zu Beginn alles über eine Person zu lesen, sondern diese nach und nach kennenzulernen.

Der Fall selbst startet mit einem Selbstmord. Wir gehen zurück in die Vergangenheit der 1940er Jahre und erleben, wie jüdische Bürger versuchen, nach Schweden zu flüchten. Und diese Vergangenheit reicht dann bis in die Gegenwart, in der die Autorin wirklich geschickt mehrere Fälle zu einem verbindet. Wir fangen an drei Enden an – Liv, Nima und Hannah – und bringen am Ende alle zusammen. Und dazwischen haben wir solide Ermittlungen, eine für einen Kriminalroman perfekte, gleichbleibende Spannungskurve und am Ende einen Showdown, bei dem das Lesetempo nochmal anzieht. Mir hat der Fall wirklich gut gefallen, ebenso die Protagonisten. Dieser erste Teil hat mir definitiv Lust darauf gemacht, mehr zu lesen und die Personen näher kennenzulernen. Dies könnte eine weitere Lieblingsserie von mir werden und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Fall!

Fazit:
Katrine Engberg startet ihre Serie um Liv Jensen mit „Glutspur – Die Wurzeln des Schmerzes“ mit einem spannenden Fall, in dem solide ermittelt wird und mit drei Protagonisten, nämlich Liv, Hanna und Nima, die mir sofort sympathisch waren und über die ich unbedingt mehr wissen möchte. Für einen Kriminalroman hatten wir eine gute, gleichbleibende Spannungskurve und einen fulminanten finalen Showdown. Außerdem sind wir in die 1940er Jahre zurückgereist. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin drei Anfänge zu einem Ende verbunden hat. Drei Handlungsstränge, die verschiedener nicht sein könnten und die doch abhängig voneinander sind. Das war wirklich gewieft von der Autorin und hat dem Buch nochmal eine spannende Richtung verliehen.

5 Sterne von mir und ich bin schon jetzt in freudiger Erwartung auf die Fortsetzung!