Spannender und unterhaltsamer Urban-Romantasy-Mix

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Mit "Glyn: Silberstaub und Feuerklinge" hat Catrina Seiler einen unterhaltsamen und spannenden Urban-Romantasy-Roman geschaffen, der mich von der ersten Seite an mitgerissen hat.

Man begleitet die Protagonistin Cara, die nicht gerade begeistert ist, als ihre beste Freundin Agnes sich auf einer Halloweenparty abschleppen lässt, und das auch noch ausgerechnet von einem zwar gutaussehenden, aber auch arroganten, selbstgefälligen und irgendwie zwielichtigen Typen namens Reagon, der zudem darauf besteht, ein waschechter Feenprinz zu sein.

Als Reagon wenig später blutverschmiert und verletzt auf der Türschwelle ihrer Wohnung auftaucht, muss Cara erkennen, dass Magie tatsächlich existiert, denn es stellt sich nicht nur heraus, dass Reagon wirklich eine Fee mit magischen Fähigkeiten ist, sondern dass sich auch ihr Mitbewohner Conny schon seit Langem als Hexer der Magie bedient. Schnell überschlagen sich die Ereignisse und Cara findet sich gezwungenermaßen in einem Bündnis mit dem Feenprinzen wieder, das sie immer tiefer in eine Welt voller Geheimnisse, bittersüßer Erfahrungen und an ihre moralischen Grenzen führt. ...

Die Autorin überzeugt mit einem flüssigen, fesselnden und lebendigen Schreibstil. Die Figuren sind gut beschrieben und ihre Handlungen glaubhaft und nachvollziehbar.

Die Protagonisten sind sehr eigen, authentisch dargestellt und waren mir auf ihre Art sofort sympathisch. Während Cara sehr misstrauisch und skeptisch, fast schon zickig unterwegs ist, ist Reagon charmant, humorvoll, aber auch selbstgefällig und mit einem besonders ausgeprägten Selbstbewusstsein gesegnet. Beide sind sehr direkt und schlagfertig und geraten immer wieder aneinander. Sowohl die lustigen Wortgefechte und Schlagabtausche als auch die amüsanten Missverständnisse aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Protagonisten haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive und zwar im ständigen Wechsel hauptsächlich aus Sicht von Cara und Reagon. Die Wahl dieser mehrfachen Ich-Erzählperspektive empfinde ich als sehr gelungen, da aufgrund der unterschiedlichen Eigenarten in Sprachstil, Wortwahl, Ausdrucks- und Denkweise der Figuren bereits nach wenigen Sätzen deutlich wird, wer den Lesenden aktuell am Geschehen und seinen Gedanken teilhaben lässt und ich zudem das Gefühl hatte, immer mittendrin statt nur dabei zu sein. Auf diese Weise erhält der Lesende einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt beider Protagonisten, was ihnen mehr Tiefe verleiht, da man so ihre Beweggründe noch besser erkennen und nachvollziehen kann.

Durch die Perspektivwechsel und unerwarteten Wendungen wird die Spannung konstant aufrecht erhalten, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. 

Besonders interessant fand ich die neuen Begriffe aus der Feenwelt, deren Bedeutung und Zusammenhänge sich zum Teil erst im Nachhinein beim weiteren Lesen ergeben haben.

Alles in allem hat mich "Glyn: Silberstaub und Feuerklinge" mit seinen ausgefallenen Charakteren, den humorvollen Dialogen und der actionreichen sowie spannenden Handlung überzeugt. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und super unterhalten. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung!