Auch beim zweiten Mal ein Genuss

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2911robbe Avatar

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Zur Geschichte:
An einem unbekannten Ort in Deutschland – vielleicht sogar direkt vor deiner Haustür – gibt es etwas, das man sich kaum vorstellen kann: in einem Sperrgebiet gibt es Areale, in denen Männer und Frauen seit Jahrhunderten getrennt voneinander gefangen gehalten werden. Aus diesem Grund wissen die „Insassen“ überhaupt gar nichts über das jeweils andere Geschlecht. Die Versorgung der Gefangenen wird von Menschen übernommen, die dort als „Götter“ angesehen werden. Daher auch der Titel des Buches. Zwei der Insassen – Günther und Agnes – gelingt es jedoch, dem Lager zu entkommen. Im Wald treffen sie sich zufällig und lernen sich und damit das andere Geschlecht kennen. Gemeinsam begeben sie sich in Richtung Zivilisation und treffen auf Clemens, der sich ihrer annimmt.
Klingt nach einer verrückten Story, oder?!

Ich habe leicht geschockt festgestellt, dass ich das Buch zwar gewonnen, aber nicht rezensiert habe. Es liegt eben eine lange lesefreie Zeit hinter mir.
Also habe ich mir kurzerhand dieses Buch nochmals zur Hand genommen und noch einmal gelesen.


Doch so verrückt die ganze Geschichte klingt, desto fantastisch gelingt es dem Autor, den Leser in diese abartig anmutende Welt zu entführen.
Die bedrückende, dunkle Atmosphäre, die (berechtigte!) Naivität von Agnes und Günther und die Abwechslung, die durch die verschiedenen Erzählstränge entsteht, machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Der Skandal wird von mehreren Seiten beleuchtet, die Geschichte bewegt sich rasant voran, ohne dabei an Faszination und Tiefe zu verlieren. Beim Lesen macht man sich allerhand Gedanken - um Werte, um eigene Erfahrungen, um den Sinn des Lebens.
In diesem Buch steckt weit mehr als eine düstere Geschichte.