Gute Idee,es hakt ein wenig bei der Umsetzung

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borabora Avatar

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Agnes wächst in einem Reservat auf, in dem das leben aus harter Arbeit und Beten besteht.Verehrt werden sogenannte Göttinnen, die jede Woche per Helikopter zum Gottesdienst anreisen und Gaben wie z.B. Wolle oder Lebensmittel mitbringen. Im Tausch nehmen sie die von den Bewohnern hergestellten Artikel mit. Den Einwohnern, allesamt Frauen, wird nur das Allernotwendigste beigebracht, Wissen und Neugier werden bestraft. Die Priesterinnen sorgen als Vertreterinnen der Göttinnen für Zucht und Ordnung. Die kluge Agnes hat schon als kleines Mädchen durchschaut, dass mit den Göttinnen etwas nicht stimmt und fängt an, die Natur zu erforschen.Als sie Jahre später dabei erwischt wird, wird sie zur Todesstrafe verurteilt. Durch einen Trick gelingt ihr die Flucht aus dem Reservat. Sie schlägt sich in einem nahegelegenen Wald durch bis sie Manfred kennen lernt, der aus einem ähnlichen Männerreservat geflohen ist. Eine Zeit lang leben die beiden zusammen, bis sie den Plan fassen, die Männer die sich als Götter bzw. Göttinen ausgeben, zu bestrafen. Sie machen sich auf in die Zivilisation und bekommen dabei Unterstützung vom ehemaligen Sektenanhänger Clemens.

Die Idee, dass in der heutigen Zeit mitten in Deutschland 4 Reservate existieren, in denen Männer und Frauen getrennt als Sklaven gehalten werden, ist ein wenig verrückt, dafür aber eine gute Ausgangsbasis für einen Science-Fiction-Roman. Die erste Hälfte des Buches, in der das Leben in den Reservaten beschrieben wird sowie die Flucht der beiden Protagonisten und ihr erstes Zusammenleben ist spannend, wenn auch in manchen Punkten ein wenig unglaubwürdig. Trotzdem ist die Geschichte bis dahin solide und 4 von 5 Sternen wert. Danach baut die Glaubwürdigkeit sowie auch die Spannung immer mehr ab. Es passieren einfach zu viele positive Zufälle, wodurch die Story konstruiert wirkt. Ständig herrscht Friede-Freude-Eierkuchen, alle lieben sich und unterstützen sich, real wirkt das nicht. Das Ende ist zufriedenstellend, die Geschichte hätte auf viele Arten enden können, mit dem gewählten Ende kommt man als Leser gut klar. Götter ist insgesamt eine gute Idee, die bei der Umsetzung ein wenig gelitten hat. Von mir insgesamt 3 Sterne.