Manipulation und Abhängigkeit

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martina apus Avatar

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Das Buch "Götter" von Will Hofmann hätte ich ohne Vorablesen nicht in die Hand genommen. Es ist ein Fantasy Roman, wenn auch sehr stark an die Realität angelehnt. Ich wäre auch nicht auf das Cover aufmerksam geworden, in grau-schwarz gehalten mit einem Hubschrauber darauf.
Der Klappentext gefiel mir aber und daraufhin habe ich die Leseprobe gelesen.
Schon das hat mich neugierig gemacht.
Nun habe ich das Buch durch und bin sehr begeistert.
Es liest sich schlüssig, flüssig und die einzelnen Handlungsstränge sind vernünftig und gut verständlich miteinander verkrüpft.
Die Hauptpersonen sind gut ausgearbeitet und man kann sich mit ihnen identifizieren.
Rahmenhandlung: Eine Sekte und Regierungsmitarbeiter haben Reservate geschaffen, in denen sie Menschen nach Geschlechtern getrennt in weitgehendem Unwissen über das zivilisierte Leben unter strengen Auflagen halten. Ihr Leben ist geprägt von Einfachheit und Arbeit.
Es entfliehen aus einem weiblichen Reservat Agnes und Jahre später aus einem männlichen Reservat Günter. Beide treffen aufeinander und beginnen gemeinsam in der Wildnis zu leben und sich ursrünglich zu ernähren.
Parallelgeschichte dazu eine Sekte, die unglückliche Menschen rekrutiert und dieses zu Macht und sexuellen Ausschweifungen verhilft.
Nebengeschichten: ein jugendlicher der von seinem Vater in die Machenschaften der Sekte eingeführt wird, sowie eine Regierungsbeauftragte, die der Sekte auf der Spur war.
Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich gerne in andere Lebensmodelle reindenkt, der das ursprüngliche Leben faszinierend findet, sowie die Verstrickungen die auftauchen, wenn man zu viel Macht über andere Lebewesen erhält.
Ein Buch voller menschlicher Abgründe, aber auch großen Glücks im einfachen Leben ohne Besitztümer.