Parallelwelt

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justine Avatar

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Folgendes Szenario:

In vier geheimen Reservaten mitten in Deutschland werden Männer und Frauen nach Geschlechtern getrennt gehalten und körperlich sowie sexuell misshandelt. Es besteht kein Kontakt zur Außenwelt. Jeglicher Zugang zu Bildung wird ihnen verwehrt. Die Männer und Frauen wissen nicht einmal, dass es das jeweils andere Geschlecht gibt. Strenge Regeln werden ihnen auferlegt und die Nichtbefolgung mit Folter oder sogar Tod bestraft.
Was hat es mit diesen Menschen auf sich, die von den sogenannten „Göttern“ als Sklaven gehalten werden?

Die neugierige Agnes hinterfragt die Lehren der Göttinnen und begibt sich dadurch in große Gefahr. Es gelingt ihr jedoch, diesem Terrorregime zu entfliehen. Auch Günter gelingt die Flucht. Die beiden treffen sich zufällig in der Freiheit, tun sich zusammen und müssen das zivilisierte Leben von Grund auf neu lernen, was ihnen erstaunlich schnell gelingt.

Ich fand die Geschichte und insbesondere die Idee dahinter äußerst spannend und auch die Umsetzung ist weitestgehend gelungen. Irritierend fand ich, dass zunächst nicht klar ist, in welcher Zeit man sich bewegt. Die Geschichte spielt teilweise in der Vergangenheit und dann auch wieder in der Gegenwart, was allerdings nicht ohne weiteres erkennbar ist. Dazu sollte man sich Gedanken machen, wie sich die Gruppe der „Streber“ in die Geschichte einfügt und welche Rolle Inga Braun überhaupt spielt. Klar, ich hatte meine Vermutung, aber bis die bestätigt wurde, musste ich mich durch die Handlung kämpfen.

Alles in allem lässt sich die Handlung gut verfolgen. Am Ende überschlagen sich dann aber die Ereignisse. Die juristischen Ausführungen am Ende haben mir dann regelrecht Bauchschmerzen bereitet. Da hieß es dann nur noch Augen zu und durch. Der Autor ist kein Jurist und das merkt man deutlich.
Aber davon abgesehen, habe ich nicht bereut, das Buch zur Hand genommen zu haben.