Konnte mich leider nicht überzeugen

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thala Avatar

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Der Klappentext ist meiner Meinung nach etwas irreführend, deutet er doch auf eine Art Dreiecksbeziehung zwischen Lucie, ihrem Freund Ethan und seinem Doppelgänger Carwyn an.

Das Cover des Buchs ist wirklich wunderschön. Auf der linken Seite sieht man die goldene Lichtstadt Manhattan, auf der rechten Seite die Dunkelstadt Brooklyn. In der Mitte steht die Lichtmagierin Lucie, die in der Dunkelstadt aufgewachsen ist. In einer Buchhandlung hätte ich das Buch auf jeden Fall in die Hand genommen, das Cover ist absolut gelungen und ein echter Blickfang.

Kommen wir nun zum Inhalt. Der Plot bietet meiner Meinung nach viel kreativen Spielraum für die Autorin. Hier hätte sie eine fantastische, bildgewaltige Welt erzeugen können. Die Geschichte plätschert jedoch nur so vor sich hin. Lucie hängt ihren melancholischen Gedanken hinterher, die durchaus poetisch sind, aber die Geschichte zum Stocken bringen. Auch habe ich Lucie keineswegs als 'starke Heldin' empfunden. Sie ringt mit ihrem Gewissen und doch hält sie den Mund trotz aller Ungerechtigkeiten. Sie spielt die Rolle des leidenden, passiven kleinen Engels mit goldenem Haar. Ihr passives Verhalten hat mich extrem gestört. Ich hätte mir eine Heldin gewünscht, die aktiv gegen die Missstände kämpft und nicht immer den bequemsten und sichersten Weg wählt. Warum ist es der männliche Held, der sich für die Dunkelstadt einsetzt? Die Rollen sind hier leider sehr stereotypisch verteilt.

Die plötzlich auftauchende Liebesgeschichte hat mich irritiert, denn sie kam so plötzlich aus dem Nichts. Glaubwürdig fand ich die Liebesstory nicht. Und das Ende hat mich erst recht ratlos hinterlassen. Das soll es gewesen sein? Die ganze Geschichte hatte unglaublich viel Potential, welches nicht ausgeschöpft worden ist. Leider. Mich hat die Geschichte nicht mitreissen können.