Leider unter meinen Erwartungen geblieben

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lilly94 Avatar

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Irgendwann in der Zukunft ist New York in Licht- und Dunkelstadt geteilt. Lucie lebte in beiden Teilen und ist nun mit einem Ethan, dem Sprößling einer reichen und einflussreichen Lichtmagier-Familie zusammen. Bei einem Ausflug wird Ethan beschuldigt, mit den Rebellen der Sans-Merci zusammen zu arbeiten. Er entkommt gerade so der Hinrichtung, weil Carwyn auftaucht- sein dunkler Doppelgänger. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf...

Nach einem fulminanten und spannungsgeladenen Start konnte mich das Buch leider nicht komplett überzeugen. Das Buch ist aus Lucies Perspektive geschrieben. Oft wirkt es als eine rückwirkende Erzählung, da Floskeln wie "Und dies war mein erster Fehler, dem viele folgen sollten". Dies ist meiner Meinung nach ziemlich unnötig, der Leser hat dadurch keinen Mehrwert.
Leider bin ich mit den Protagonisten überhaupt nicht warm geworden. Lucie verhält sich die meiste Zeit des Buches unglaublich feige und rückgratlos. Leider ist Ethan auch nicht besser. Er ist das reiche Söhnchen, was die Welt verbessern will. Ein einziger Lichtblick (haha) war Carwyn, der einen scharfen Humor besaß und mich mit seinen derben Sprüchen laut auflachen ließ.
All das mag von der Autorin vielleicht genauso geplant gewesen sein und ich könnte darüber hinweg sehen, wenn die Fantasy Welt gut durchdacht gewesen wäre. Leider kann die Autorin, welche schon mit Cassandra Clare Kurzgeschichten verfasste- auch hier nicht punkten. Warum wird plötzlich Licht- und Dunkelmagie entdeckt und wie genau funktioniert die Magie? Wo hat sie ihre Grenzen, ist nur heilen möglich oder auch "Accio, Expelliarmus"? Teilweise wird man mit Informationen zur Geschichte und Magie überhäuft, aber keine der Infos geht für mich tief genug.
Der Schreibstil dafür war sehr angenehm, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich stocke oder etwas sprachlich nicht verstehe.
Das Buch soll eine Adaption von "Eine Geschichte aus zwei Städten" von Charles Dickens sein. Das kann ich jedoch nicht beurteilen, da ich den Klassiker nicht gelesen habe.

Zum Ende hin kann das Buch noch einmal etwas mit Moral und Dramtatik punkten und ich gebe insgesamt 3 Sterne. Leider, denn ich habe aufgrund der ersten Seiten und des grandiosen Covers sehr viel mehr erwartet.