Lesenswert!

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cecebreze Avatar

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Inhalt:

New York in der Zukunft: Lichtmagierin Lucie lebt an der Seite ihres Freundes Ethan und spielt das brave Mädchen. Denn es ist ihr gelungen, aus der verarmten und unterdrückten Dunkelstadt Brooklyn in die Lichtstadt Manhatten zu fliehen - und nur durch diese Maskerade wird sie dort geduldet. Doch als eines Tages plötzlich Carwyn, ein seelenloser Doppelgänger Ethans aus der Dunkelstadt auftaucht gerät ihr Leben erneut ins Wanken. Die Dunkelstadt plant eine Rebellion, die Lichtstadt weitere Unterdrückungsmaßnahmen für die Bewohner der Dunkelstadt - und beide benutzen Sie Lucies Gesicht...

Meine Meinung:

„Golden Darkness: Stadt aus Licht und Schatten“ erschien mir wie ein normales YA- Fantasy Buch. Licht gegen Dunkelheit, hier und da etwas Liebeschaos durch die beiden Doppelgänger. Und mitten drin die starke Protagonistin, die zum Schluss alles zum Guten wendet und als Heldin verehrt wird.

Allerdings hat mich dieses Buch doch überrascht, denn es bricht mit einigen (wenn auch nicht allen!) Klischees. Lucie ist keine geborene Kämpfernatur, die für Gerechtigkeit kämpft und rebellieren will. Nein, im Gegenteil ist sie egoistisch und stolpert teilweise verzweifelt in der Geschichte herum, planlos ohne Anleitung. Das ist aber nicht negativ gemeint, sondern macht Lucie in meinen Augen realistischer und sympathischer. Kein Mensch ist perfekt und weiß immer, was er zu tun hat.

In der eigentlichen Geschichte passieren ab ca. dem letzten Drittel des Buches viele unerwartete Wendungen, ohne Spoilern zu wollen finde ich Lucies Tante hier sehr gelungen.

Überhaupt sind die Charaktere im Buch alle teilweise gebrochen durch ihre Vergangenheit und verhalten sich auch dementsprechend.

Zum Ende hin nimmt das Tempo ab, aber die Spannung zu, Pläne werden vor dem Leser verheimlicht und plötzlich Situationen aufgelöst - ich musste ab da alles an einem Zug durchlesen!

Was die Liebesgeschichte angeht, so folgt sie tatsächlich etwas dem Klischee „Mädchen wird von Badboy angezogen“ - nur dass der Badboy nicht ganz so böse ist, wie gedacht. Wer hier große Überraschungen erwartet, wird leider enttäuscht werden.

Auch etwas schade finde ich das lückenhafte Wordbuilding. Die Geschichte und Herkunft der Magie bzw. der beiden Städte wird in 2-3 Sätzen angerissen, wirklich darauf eingegangen wird aber nicht.

Dagegen ist die Art und Weise, wie v.a. die Dunkle Magie praktiziert wird wieder total cool - allerdings werden auch hier meiner Meinung nach nicht genug Hintergrundinformationen vermittelt.

Trotzdem, dieses Buch hat einige Überraschungen parat und va. das Ende hat mich fassungslos zurückgelassen. Lesenswert!