Sagt Wind und Feuer, wo sie haltmachen sollen, aber nicht mir….

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sophie333 Avatar

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Das New York der Zukunft ist zweigeteilt. Es gibt die Licht- und die Dunkelstadt. Und nicht nur New York hat zwei Seiten, auch die Menschen werden unterteilt. Während in der Dunkelstadt der Abschaum der Menschen und Magier lebt, ist der andere Teil mit Lichtmagiern gesegnet und dabei die Ordnung zu erhalten. Lucie kommt aus der Dunkelstadt. Vor einigen Jahren konnte sie entkommen und ist nun das brave Mädchen an Ethan Strykers Sohn – Aus der Familie der mächtigsten Männer der Stadt. Aber auch sie hüten ein Geheimnis, dessen Enthüllung alles verändern kann. Und dann gibt es noch eine Revolution – dessen Bild Lucie- die „Goldene“- ist.

Der Einstieg in „Golden Darkness“ wird einem sehr leicht gemacht. In der Ich-Perspektive von Lucie erzählt, wird man gleich in die zweigeteilte Stadt geworfen und sogleich mit dem im Klappentext angekündigten Geschehnissen konfrontiert. Fragen über diese Stadt – über diese Welt – werden nach einigen Seiten von Lucie selbst beantwortet und zwar in Form eines Rückblicks. So kann man sich schnell einen Überblick verschaffen und vollends in die Geschichte eintauchen.
Lucie, ein starkes Mädchen und unfreiwilliges Symbol einer Revolution, ist als Charakter überaus interessant. Aus der Dunkelstadt kommend hat sie viele Abgründe gesehen, lässt sich aber dennoch nicht unterkriegen. Sie ist natürlich nicht zufrieden damit wie alles läuft und das Regime agiert, hat sich aber auch ein ruhiges Leben verdient. Nach Jahren der „Zufriedenheit“, droht aber ein einziger Junge ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen und sie beginnt Fehler. Betitelt als „Goldener Faden in der Dunkelheit“ ist sie nicht immer stark, nicht fehlerfrei und vor allem hadert sie mit sich. Durch die Ich-Perspektive wurden ihre Gefühle nachvollziehbar herausgearbeitet. Auch ihre Beziehung zu Ethan ist nicht das pure Glück. Aus zwei verschiedenen Welten kommend, hat vor allem Lucie ihre Zweifel an Ethan. Geheimnisse haben sie aber beide….

Ethan erfüllt zunächst das Klischee des überbehüteten, verwöhnten Politikersprösslings. Aber der Schein trügt und in Ethan steckt mehr, als man von ihm erwartet – allen voran Lucie. Er konnte ich im späteren Verlauf überraschen und sich somit in mein Herz schleichen.

Neben den beiden gibt es natürlich noch einen Charakter, der Lucies Welt erst ins Wanken bringt. Von allen verachtet, sind die Doppelgänger das pure Böse. Sie sollen keine Seele haben und auch sonst nichts fühlen können. Carwyn ist da keine Ausnahme. Aber eigentlich will man ja als Leser anders über ihn denken. Man weiß ja, wie das sonst so in Jugendbüchern abläuft. Ich möchte hier nichts verraten, aber Carwyn machte die Story rund. Er führt nicht nur den Leser hinters Licht, sondern tut auch alles nur aus Eigennutz. So zumindest scheinen seine Motive. Ich fand ihn unheimlich spannend, da auch ich nie wirklich wusste, was er bezwecken will. Und in Büchern auch immer an das Gute in solchen „Kreaturen“ glauben möchte.

Neben diesen drei wunderbaren Charakteren konnte mich auch der Schreibstil überzeugen. Man fliegt förmlich durch die Seiten, fühlt sich kein einziges Mal gelangweilt und dann auch schon am Ende angekommen.

„Golden Darkness“ hat für mich fast alles was ein gutes Jugendbuch braucht. Einen echten Hingucker als Cover, eine spannende Story und vielschichtige Charaktere. Ab und an haben mir ein paar Emotionen gefehlt, ansonsten war es aber ein rundum gelungenes Buch welches ich auf jeden Fall weiter empfehlen würde.