Spannende Thematik!

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bookishgirljana Avatar

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Sarah Rees Brennans dystopischer Roman „Golden Darkness - Stadt aus Licht & Schatten“ erschien am 13.03.2019 im Ravensburger Verlag und umfasst 416 Seiten.

New York ist entzweit, geteilt in Licht- und Dunkelstadt. In der Lichtstadt leben die Lichtmagier, sowie viele reiche Menschen. In der Dunkelstadt hingegen leben sowohl die dunklen Magier, als auch die ärmere Bevölkerung. Lucie ist eine Lichtmagierin, die jedoch in der Dunkelstadt geboren wurde und es geschafft hat, mit ihrem Vater in die Lichtstadt zu fliehen. Lucie unterhält eine Beziehung mit Ethan Stryker, dessen Familie die mächtigste und einflussreichste Familie der Lichtstadt ist. Als Lucie erfährt, dass ihr Freund einen Doppelgänger besitzt, kommen Geheimnisse ans Licht, die die Familie Stryker mit allen Mitteln vor der Öffentlichkeit bewahren will.

Das Cover wirkt aufgrund der Farbgestaltung und der Motivwahl direkt sehr ansprechend und geheimnisvoll, ebenso wie die Wahl des Titels.
Die Thematik des Romans finde ich ebenfalls spannend und außergewöhnlich.
Hände, die mit Licht gefesselt werden? Ein magischer Zauberdraht? Dunkelstadt? Doppelgänger?

Der Schreibstil der Autorin wirkt sehr jugendlich und lässt sich flüssig lesen. Sowohl die Dunkel- als auch die Lichtstadt werden sehr detailliert beschrieben, sodass man einen guten Einblick in die Welt der Protagonisten bekommt.
Der Roman ist ausschließlich aus Lucies Perspektive geschildert. Zu Beginn scheint sie eine sehr toughe, junge Frau zu sein, die Mut und Liebe beweist und sich für Personen, die ihr nahestehen, einsetzt. Im Verlaufe der Geschichte jedoch lässt sich ihre Unentschlossenheit durchblicken, sowohl im Bezug auf ihr Handeln, als auch auf ihre Gefühle. Das plötzliche Erscheinen von Carwyn, Ethans Doppelgänger, hat sie aus der Bahn geworfen. Äußerlich sieht er Ethan zum Verwechseln ähnlich, ist von seiner Art jedoch das komplette Gegenteil: unverschämt und frech. Dennoch verbringt sie viel Zeit mit ihm und beginnt, ihm zu vertrauen.
Carwyn ist ein interessanter Chrakter, der viele Facetten besitzt und mir immer sympathischer wurde. Ethan hingegen war liebenswerter als Gesamtpaket, birgt jedoch Geheimnisse und ist nicht immer ganz ehrlich zu Lucie. Daher muss ich sagen, dass Carwyn für mich ein stärkerer Charakter war, mit dem ich mitgefiebert habe.

Zum Ende hin nahm die Geschichte deutlich an Fahrt auf. Es wurde spannend, emotional und dramatisch. Das Ende hat meine Gefühle aufgewühlt und mich sprachlos gemacht, da die sogenannte „Message“ des Romans auf brutale Weise, jedoch ehrlich und direkt zum Vorschein gebracht wurde.

Zusammenfassend hat mir „Golden Darkness“ sowohl von der Thematik, als auch vom Schreibstil, der Spannungskurve und dem finalen Abschluss der Geschichte sehr gut gefallen. Etwas schwach hingegen fand ich die Ausarbeitung einiger Personen, vor allem der Hauptprotagonistin Lucie. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sie etwas liebenswürdiger rübergekommen wäre und sie viele ihrer Entscheidungen nachvollziehbarer gewählt hätte.