Tolle Idee, viel Potenzial, aber ...

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papierundtintenwelten Avatar

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“Golden Darkness – Stadt aus Licht und Schatten” ist ein Fantasybuch der Autorin Sarah Rees Brennan. Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil der Inhalt für mich, teilweise, nach einer neuartigen Idee im Jugendfantasybereich klang. Dieses Buch ist ein Einzelband, ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass noch weitere Bände folgen können. Das Potenzial dafür ist auf jeden Fall gegeben.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Lucie. Lucie ist eine Lichtmagierin und sie weiß ganz genau wie man überlebt. Man braucht die perfekte Maske. Seit sie aus der armen Dunkelstadt Brooklyn in die reiche Lichtstadt Manhattan geflohen ist, spielt sie ihre Rolle perfekt.

Nur ihr Freund Ethan Stryker, ein reicher Politikersohn hat es geschafft zu ihren Gefühlen vorzudringen. Als die beiden eines Tages nach einem Ausflug auf den geheimnisvollen Doppelgänger Carwyn treffen, spürt Lucie, dass eine Gefahr von ihm ausgeht. Doch nicht nur Carwyn ist eine mögliche Gefahr, sondern vorallem eine Revolution, die sich in der Dunkelstadt zusammenbraut …Der Einstieg in diese Geschichte ist mir weitestgehend gut gelungen. Sarah Rees Brennan hat einen flüssigen und leichten Schreibstil, der mir oftmals gefallen hat. Die Protagonistin Lucie ist hier die Ich – Erzählerin, was ich gut gewählt fand. Leider gab es, besonders in der ersten Hälfte der Story, einige inhaltliche Wiederholungen, was ich ziemlich anstrengend fand. Danach wurde es zu meiner Freude besser und ich habe gern weitergelesen.

Die Buchidee war für mich ja der Grund das Buch zu lesen und ich muss sagen, dass sie wirklich viel Potenzial hat. Ich habe mir allerdings während des lesens immer wieder mal mehr Informationen gewünscht. Als Leser*in erfährt man nicht wirklich viel über die Lichtmagie, die Lucie ausübt und auch die Doppelgänger Thematik hätte, meiner Meinung nach, ein bisschen mehr Tiefgang verdient gehabt. So blieben die magischen Themen eher oberflächlich und schafften es nicht mit vollkommen mitzureissen. Die Charaktere hat die Autorin schön dargestellt. Besonders bei Carwyn und ein zwei Nebencharakteren gibt es schöne Facetten, die ich sehr mochte. Lucie, Ethan und Co blieben mir hingegen ab und an zu blass und leider auch vorhersehbar. Besonders bei der Protagonistin fehlte es mir oft an Stärke und Eigeninitiative, was ich etwas schade fand. Gegen Ende gibt es eine minimale Steigerung, aber ich hatte immer den Eindruck, dass da noch viel mehr möglich gewesen wäre.

Die Spannung ist, in meinen Augen, erst im letzten Drittel ein bisschen mehr vorhanden, was ich ein bisschen spät fand. Zuvor plätschert die Handlung leider ein bisschen vor sich hin. Es ist nicht langweilig gewesen, aber auch nicht richtig spannend. Die Emotionen hat Frau Rees Brennan bei manchen Charakteren toll dargestellt. Carwyn hatte da viel Potenzial und auch die Inhalte um Lucie’s Vater konnten mich berühren. Lucie selbst und auch ihre Liebesgeschichte mit Ethan gingen mir hingegen nicht unter die Haut, was diesen Aspekt ein bisschen durchwachsen macht.

“Golden Darkness – Stadt aus Licht und Schatten” bringt eine tolle Idee und viel Potenzial mit, welches die Autorin leider nur bedingt genutzt hat. Richtig tolle Momente, stehen hier Oberflächlichkeiten gegenüber und lassen mich etwas zwiegespalten zurück. Schade, denn da wäre, in meinen Augen, mehr möglich gewesen.

Meine Bewertung: 3 von 5