Falsche Versprechungen - gestern und heute

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friedrich Avatar

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Die Autorin entführt uns in den ersten beiden Kapiteln in eine uns heute fremde Zeit, was ihr auch sprachlich gut gelingt. Ein wenig schwülstig und umständlich, so stellt man sich auch das Leben und die Gedanken der Menschen im ersten Viertel des 20.Jh. vor.

Zwei Familien werden vorgestellt, eine in Norddeutschland, die andere in Bayern - so wird bereits räumlich das Gefälle zwischen den beiden Familien veranschaulicht. Schon zu Beginn deutet sich an, dass diese verschiedenen Familien bald miteinander in Kontakt geraten und man beginnt zu ahnen, dass dieser Kontakt kein ausschließlich freundschaftlicher sein wird.

Beide Familien werden offensichtlich über einen Scharlatan, der Gold herzustellen verspricht, zueinandergeführt. (Wie man im 20. Jh. auf ein solches Versprechen hereinfallen kann, verstehe ich allerdings nicht). Da der Roman den Titel "Goldmacher" trägt, muss dieses Unterfangen, "Gold zu machen", im Roman natürlich weiterhin eine  Rolle spielen, und das kann nur bedeuten, dass der Titel metaphorisch zu verstehen ist. Vielleicht vielleicht steht dahinter auch die Frage, wie ein ganzes Land auf solch unsinnige Versprechen hereinfallen kann, wie sie der bereits im 2. Kapitel genannte "Führer" machte, und alles für diese Versprechen opfern, wie es der hannoveraner Papierhersteller tat und wie es bis heute immer wieder mit uns auch geschieht. Auch wir fallen auf diese "Goldmacher" herein, die viel Getöse und Rauch um Nichts veranstalten, nur ihres eigenen Vorteils wegen.

Ich bin gespannt, wie sich der Titel letztlich inhaltlich füllt.