Geschichte mit Potenzial

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mammutkeks Avatar

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Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem Ersten Weltkrieg und der Inflation langsam wieder auf einen grüneren Zweig. Und da endlich wieder Geld vorhanden ist, blühen auch obskure Betriebe auf, wie die der industriellen Herstellung von Gold. In diesen Betrieb infestiert auch der Papierfabrikbesitzer Johann Bluhm, gewissermaßen als Anlage für seinen gerade geborenen Sohn Anton, der zwar "nur" das fünfte Kind des Paares ist, aber immerhin "endlich" ein Sohn. Allerdings missrät diese Anlage, denn schon bald muss Bluhm seine Fabrik, das Haus der Familie sowie das repräsentative Auto verkaufen. Denn die Goldmine ist wohl doch keine Geldmine.

Nur wenige Wochen später als Anton Bluhm wird auch Franz Münzer im Jahr 1924 geboren. Er ist der Erstgeborene dieses Paares, das sich zwischen Politik und abstrusen Philosphien tummelt. Hubert Münzer lässt sich schon früh mit der NSDAP ein - und so bieten sich bereits auf diesen ersten, gut zu lesenden 30 Seiten des Romans von Gisela Stelly viele viele interessante Handlungsstränge, die hoffentlich auch bis zum Ende gebracht werden.

Als begeisterte Leserin von Familiengeschichten, die während der Weimarer Republik, der Zeit des Faschismus und der beginnenden Bundesrepublik spielen, interessiert mich auch der "Goldmacher" sehr. Das Cover hätte mich allerdings nicht zum Kauf gereizt, auch diesen Aufhänger mit der obskuren Geschichte um die industrielle Herstellung des Edelmaterials finde ich bislang wenig gelungen. Obgleich er auch ein Beispiel für die doch teilweise äußerst abstrusen Ansätze der später dann leider so erfolgreichen Parteil ist.