Goldmacher

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patenkind91 Avatar

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Anton Bluhm und Franz Münzer, beide im Jahr 1924 geboren, wachsen unter ganz verschiedenen Lebensbedingungen auf. Während Antons Vater sein Vermögen an einen Goldmacher verliert und daraufhin seine eigene Papierfabrik Konkurs geht, ist Franzens Vater wirtschaftlich viel besser gestellt. Er versteht es als Banker Vermögen aufzubauen, da er offensichtlich über die richtigen Beziehungen verfügt. Das Vermögen, das der Goldmacher und seine Gefährten durch die Betrügereien aufbaut, wird zum Aufbau der NSDAP verwendet.

Anton und Franz lernen sich das erste mal bei einem Ernteeinsatz der Hitlerjugend kennen. Während Anton aufgrund seiner christlichen Erziehung versucht, die Wahrheit aufzudecken glaubt Franz an eine Wunderwaffe. Während des Kampfes um Antons Buch Mobby Dick zieht sich Anton an der Stirn eine rote Narbe zu, so dass Franz diesen schließlich für den Auserwählten hält. Franz gibt seine Führungsposition in der Gruppe an Anton ab.
In den Nachkriegjahren erhält Anton die Chance bei einer Zeitung einzusteigen und wird schließlich Leiter einer Hamburger Zeitung/Blatt. Franz schafft es durch eine Bürgschaft von seinem Freund, sich von seinem Vater zu distanzieren und baut eine Hotelkette auf.

Sehr gut an dem Buch gefällt mir, dass anhand der Lebensgeschichte der beiden gleich alten Jungen, die Geschichte von Deutschland von 1924 bis 2000 reflektiert wird, ohne wirklich ein Geschichtsbuch zu sein. Mit den Schattenseiten des 2. Weltkriegs, des Wirtschaftsaufschwungs, den studentische Unruhen in den 70er Jahren bis hin zum Attentat auf die Zwillingstürme des World Trade Centers werden die wichtigsten und bewegendsten Ereignisse gestreift und von den verschiedenen Generationen aus unterschiedlichen Augenwinkeln begutachtet.

Ich empfehle diese Buch auch an meine Kinder weiter, die bislang am trockenen Geschichtsunterricht wenig Interesse haben. Durch diese Familiensaga werden sie bestimmt, den einen oder anderen Sachverhalt im Geschichtsbuch nachlesen wollen.