Goldmacher

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gelinde Avatar

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Die Rezession zu diesem Buch fällt mir nicht leicht.
Ich will mal mit dem für mich eindeutigen anfangen:
Der Umschag ist super: - grandiose aber doch bedrohliche Wolken und Goldteilchen die vom Himmel fallen = sehr passend;
dann das Buch selber, so ganz in weiß! Es kommt so unschuldig, rein, unauffällig, unantastbar daher; so wie ein Großteil der Bevölkerung damals wohl war oder besser sein wollte.

Die zwei Hauptpersonen Franz + Anton werden von der Geburt bis zum Tod begleitet.
Im I. Kapitel dachte ich : alles wird so fließend bzw. normal beschrieben. Es las sich für mich wie eine "Dokumentation" (im positiven) und ich konnte nachempfingen wie sich diese schreckliche Epoche entwickeln konnte.
Im II. Kapitel wird es mir dann zu einfach, zu oberflächlich: Anton steigt ganz einfach zum Zeitungsboss auf. Hubert(Vater von Franz) kommt aus der Haft (vorzeitig) und steigt sofort wieder auf und in Geschäfte ein.
Im III. Kapitel wird es politisch: Schon als Jugendliche habe ich mich nicht für Politik interessiert; Vietnam /HoChi Minh/ Studentenrevulutionen waren vor meiner Zeit und ich hab mich nie damit befasst und es auch nie so richtig verstanden (und auch hier im Buch nicht) wer was wollte.
Im IV. Kapitel (Schluß) werden mehr Fragen offen als beantwortet werden; genauso wie der letzte Satz : "Und er schrieb den ersten Satz" --- ja welchen denn ??
Mein Fazit:
Am Anfang des Buches bin ich erwartungsvoll und faszieniert in die Geschichte eingestiegen, dann wurde es für mich immer unglaubwürdiger. Wichtige Dinge fehlten oder wurden nicht weiter verfolgt, Unwichtiges wurde beschrieben.
Als Unterhaltungslektüre ist das Thema zu ernst und als Buch aus dem ich mir Antworten/ Ratschläge, Verständnis für die Vergangenheit oder so was ziehen kann ist es dann letztendlich doch zu unglaubwürdig.