Berlin in den dreißiger Jahren

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stein Avatar

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Die dreißiger Jahre im Berlin des letzten Jahrhunders waren eine Zeit des Umbruchs. Genau hier siedelt Volker Kutscher seinen dritten Roman um Kommissar Rath an. Während die ersten Anzeichen für das scheitern der Weimarer Republik auftauchen (in der Leseprobe in Form eines antisemitischen Schupo), muss Rath einen jüdischen Gangster aus Brooklyn beschatten. Parallel dazu findet ein Einbruch im KaDeWe statt, der ziemlich daneben geht und bei dem einer der Einbrecher von einem Polizisten in den Tod gestürzt wird.

Als erstes fragt man sich natürlich, wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen? In der Leseprobe wird dies leider noch nicht richtig deutlich, aber ich bin sicher, dass im weiteren Verlauf des Buches einiges dazu gesagt wird. Der Anfang ist auf jedenfall sehr vielversprechend. Die Spannung wird gut aufgebaut und die Fragezeichen haben sich (jedenfalls über meinem) Kopf gehäuft. Man will mehr wissen. Dazu ist das Buch flüssig geschrieben. Die Begriffe aus der Weimarer Republik sind trotz der verstrichenen Zeitspanne noch gut zu verstehen und zur Not kann man Overstolz einfach nachschlagen, obwohl hier durch den Zusammenhang eigentlich schon klar sein müsste, was gemeint ist. Das Umfeld um Rath ist aber für jemanden, der die ersten beiden Bände nicht gelesen hat, zuerst etwas unverständlich. Zum Glück wirft der Autor hier geschickt Hilfestellungen ein, indem er z.B. die Vergangenheit Raths erklärt.

Alles in allem würde ich das Buch sehr gerne weiterlesen, da es spannend ist und ich gerne wissen möchte, wie sich die Verbrechen weiterentwickeln, und natürlich, wer der Mörder ist! Nach der Leseprobe sehr zu empfehlen!