Berlin ist noch immer ...

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anonymous Avatar

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... einen Krimi wert.

Eigentlich ist es schon beinahe merkwürdig, dass das Berlin der Weimarer Zeit mit seinen glitzernden Kaufhäusern und heruntergekommenen Wohnvierteln, den Ringervereinen und den teilweise heute noch bekannten Revue-Größen nicht schon öfter zum Schauplatz von Kriminalromanen geworden ist. Volker Kutscher hat sich diese Szenerie ausgewählt und lässt nun schon seinen dritten Krimi mit dem Kommissar Gereon Rath hier spielen.

Und es sieht so aus, als ob die Figur das Zeug zu einem veritablen Serienhelden hätte. Mord, Totschlag und allerlei sonstige ungesetzliche Verhaltensweisen lassen sich bestens in den proletarischen Vierteln nordöstlich der Innenstand ansiedeln, und für die Prise Privates, die im historischen wie zeitgenössischen Krimi ja nun absolut unentbehrlich geworden ist, sorgt die Dauerfreundin Charlotte Ritter. Neuestes Problem: Rath wird sich von der kommenden Woche an um den Hund kümmern müssen, den sie nun leider nicht länger mit ins Büro nehmen kann.

Nicht, dass man auf die Lösung dieses Problems genau so gespannt wäre wie auf den Ausgang des Kriminalfalles. Der könnte seine Lösung diesmal innerhalb der Reihen der korrupten Polizei finden, denn ein Beteiligter an einem Überfall ist offenbar durch Verschulden eines Polizisten, das sich nun wirklich nicht als dienstlicher Übereifer erklären lässt, zu Tode gekommen. Jedenfalls ist das die Fährte, die Kutscher auf den ersten Seiten ausgelegt hat. Man darf gespannt sein ...