Mitten in die Geschichte hineingeworfen

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waldeule Avatar

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Hätte ich bei dieser Leseprobe auf das Lesen des Klappentextes verzichtet, wäre ich vollends verwirrt. So gelang es mir zumindest einigermaßen, die beginnenden Handlungsstränge einzuordnen. Sehr unvermittelt wift einem der Autor mitten in die die Geschichte. Sicherlich mag das für einige Seiten Spannung erzeugen, doch dann hätte ich schon gern gewusst, wo und wann ich mich denn literarisch eigentlich befinde. Und auch die Hauptperson Gereon Rath hätte für alle Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen, etwas eingeführt werden sollen. Vor allem bevor zahlreich erwähnte Kollegen vollends für Verwirrung sorgen.

Als mit dann dank der Detailinformationen klar war, worum es geht, hat die Leseprobe die richtige Spannung aufs Weiterlesen erzeugt. Schade, dass ich nicht mehr erfuhr, was es mit der Geschichte des toten Jungen auf sich hat und wer oder was hinter der mysteriösen Berolina steckt. Aber Leseproben sind ja dazu da, genau diese Spannung zu erwecken.

Der Schreibstil ist durch die vielen wörtlichen Reden etwas gewöhnungsbedürftig, liest sich dann aber durchaus angenehm. Nur mit dem geringen Zeilenabstand hatte ich selbst im Ausdruck meine Probleme, hoffentlich ist das im eigentlichen Buch anders.

Von der interessanten Zeit, in der die Geschichte spielt, ist bisher wenig zu lesen; aber allein das fehlende Telefon führt sehr deutlich die starken Unterschiede zum Leben heute vor Augen. Ein Krimi in dieser Zeit könnte allein schon wegen seiner zeitgeschichtlichen Hintergründe etwas Besonderes sein.

Fazit: Eine ausführlichere Einführung hätte mir gutgetan, ansonsten aber durchaus spannend.