Nette Schreibe, falsche Zeit

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rebekka Avatar

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Eigentlich liest sich dieser Krimi ganz flott. Die Figuren sind lebensecht (wenn auch die Sprache damals nicht ganz so modern geklungen haben dürfte) und der Einstieg in die Geschichte ist spannend. Leider, leider ist aber die Zeit, in der das Ganze spielt, die falsche für mich.

Wie schon in der kurzen Zusammenfassung angedeutet und in der Szene mit dem Schupo beim zwielichtigen Hehler deutlich gezeigt wird, spielt das politische Umfeld im weiteren Verlauf des Romans eine große Rolle. Kämpfe der SA gegen die Rotfront, Hetze der Nazis gegen die Juden, eben alles, was zu Beginn der 30er Jahre in Deutschland geschah - das habe ich zur Genüge an anderer Stelle gelesen, in Filmen, Ausstellungen und Dokumentationen vorgeführt bekommen, in Diskussionen durchgekaut. Mit Verlaub: Dazu habe ich keine Lust mehr, dieses Thema möchte ich jetzt nicht auch noch in Kriminalromanen vorgesetzt bekommen.

Keine Zeit für mich, kein Buch für mich. Die Sterne bekommt es trotzdem, weil es sich gut liest.

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