Räuber und Gendarme...

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elke17 Avatar

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Endlich ist er da, der lange erwartete dritte Band der Reihe um Gereon Rath, den Kommissar, der im Berlin der 30er Jahre ermittelt.

 Und eines kann man Volker Kutscher nun wahrlich nicht nachsagen: Er hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern lässt den Leser sogleich mitten in das Geschehen eintauchen.

 

Eberhard Kallweit, genannt Kalli, ein zwielichtiger Hehler, der einen Laden betreibt, bekommt Besuch von Alex, einer Diebin, die zusammen mit ihrem Partner Benny in Kallis Auftrag in Kaufhäuser einbricht und das Diebesgut diesem dann für einen geringen Anteil abliefert. Aber bei dem letzten Bruch im KaDeWe geht gewaltig etwas schief, die beiden werden erwischt und Benny stürzt von der Fassade ab und stirbt, nachdem er Alex mitgeteilt hat, dass ein Polizist ihm solange auf die Finger getreten hat, bis er den Halt verliert. Alex liefert die Beute bei Kalli ab und wird von diesem lediglich mit zwanzig Mark entlohnt...

 

Szenenwechsel: Im Nobelhotel Excelsior sucht Gereon Rath den jüdisch-amerikanischen Kriminellen Abraham Goldstein aus Williamsburg auf, der sich dort eingemietet hat und teilt diesem mit, dass er ein Auge auf sein Tun während seines Berlinaufenthaltes haben wird. Um ihn zukünftig bei Straftaten identifizieren zu können, nimmt er ihn Fingerabdrücke ab und kündigt ihm die Überwachung an, was Goldstein aber nicht sonderlich beeindruckt. Im Gegenteil: Er wettet mit Rath, dass er dessen Beschattung entkommen wird.

 

Zurück in Kallis Laden: Ein ihm unbekannter Schupo kommt in das Geschäft und nach einem kurzen Wortwechsel prügelt er völlig unvermittelt und ohne Vorwarnung auf Kalli ein, bis dieser bewusstlos zu Boden geht. Als er wieder zu sich kommt muss er feststellen, dass sich noch ein mysteriöser Mann im Laden befindet, den Kalli bisher nur vom Telefon kennt, nämlich Stephan 1701. Und er Leser erfährt, dass Alex und Benny von Kalli verpfiffen wurden und die beiden Polizisten nun hinter Alex her sind, von der sie aber glauben, dass sie ein Junge ist....

 

In der Leseprobe legt Kutscher ein immenses Tempo vor, das natürlich auch aus den beiden unterschiedlichen Handlungssträngen resultiert. Trotz der Kürze bekommt man schon eine vage Vorstellung von den Zuständen im Berlin der 30er Jahre und auch eine Ahnung davon. was sich bald auf der politischen Ebene abspielen wird.

 

Es werden einige Fragen aufgeworfen, die aber sicher noch im Verlauf des Buches geklärt werden.: Warum hat ein Hehler wie Kalli solch guten Kontakt zur Polizei? Was sucht ein Gangster aus Brooklyn in Berlin? Wer ist der geheimnisvolle Stephan? Wird Gereon Rath endlich zum Oberkommissar befördert? Und wird es Alex schaffen, wohlbehalten aus dieser Geschichte herauszukommen?

 

Ich würde nur zu gerne die Antworten erfahren ...