die 30er Jahre in Berlin hautnah

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readpassion9 Avatar

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Eine Einbruchserie erschüttert Berlin. Mehrere Nobelkaufhäuser werden ausgeraubt, beim letzten Coup im KaDeWe stirbt Benny, einer der Täter. Alex, die mit Benny zusammen "arbeitete" und seinen unfreiwilligen Todessturz mit ansehen muss, schwört Rache.

 

Ein jüdischer Gangster aus den USA reist nach Berlin und Kommissar Gereon Rath wird mit seiner Observation beauftragt. Mehrere Morde geschehen, die das berufliche und private Leben von Gereon ganz schön durcheinander bringen....

 

"Goldstein" hat mich besonders fasziniert und interessiert, da ich eine lange Zeit in Berlin gelebt habe. Ich konnte mit dem Roman bzw. seinen Protagonisten in eine völlig andere Welt eintauchen, die Welt Berlins in den 30er Jahren. Sehr anschaulich wird das Leben geschildert, wie es sich damals zutrug, was nicht zuletzt an den etwas antiquierten Begriffen aus der damaligen Zeit liegt. Der Begriff "Schupo" lebt wieder auf, einige Begriffe musste ich tatsächlich nachschlagen, unter einem "Ringverein" konnte ich mir nichts vorstellen, auch der Begriff "Schränker" war mir nicht geläufig.

 

Volker Kutscher gelingt es, seine Protagonisten lebensnah und sympathisch erscheinen zu lassen, nichts wirkt konstruiert sondern sehr natürlich. Der Schreibstil liest sich flüssig und spannend. Vielleicht wäre es gut, die beiden ersten Teile gelesen zu haben um mehr Hintergrundwissen zu bekommen, ich habe eine Zeitlang gebraucht, bis ich die verschiedenen Personen zuordnen konnte. Letztendlich fügen sich alle Handlungsstränge zu einem spannenden Finale.

 

Mein Fazit: "Goldstein" ist ein wirklich lesenswerter spannender Milieu-Krimi mit viel Charme, Spannung und einem sehr sympathischen menschlichen Protagonisten. Unbedingt lesen!!