Goldstein

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anaida66 Avatar

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Mit Goldstein ist Volker Kutscher ein absolut empfehlenswertes Buch gelungen. Ich habe zwar  die ersten beiden Fälle von Gereon Rath nicht gelesen, das tut dem Verständnis aber keinen Abbruch.

Die Geschichte spielt in den letzten Zügen der Weimarer Republik, im Jahr 1931. Man gewinnt einen  interessanten Einblick in das Berlin jener Zeit. Vom Problem der Arbeitslosigkeit, vom jüdischen Leben, vom kriminellen Milieu und  von den Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront.

Hier zeigt sich das Volker Kutscher detailgenau recherchiert hat. Man fühlt sich in die damalige Zeit zurückversetzt.

Obwohl die Hauptfiguren alle ihre Ecken und Kanten haben sind sie einem sympathisch und man fiebert mit ihnen in der Geschichte mit.

Gereon Rath der einen kriminellen jüdischen Amerikaner überwachen soll und der Verbindungen ins kriminelle Milieu hat.

Ebenso fesselnd ist die Geschichte vom Straßenkind Alex. Bei einem Einbruch ins KaDeWe stürzt ihr Freund Benny zu Tode. Im Laufe der Geschichte versucht sie sich an dem schuldigen Schupo Kutschke zu rächen. Alex entkommt Raths Freundin Charly, die ihren juristischen Vorbereitungsdienst ableistet, bei einem Verhör, nachdem sie beim schwarzfahren erwischt wurde.

Im weiteren Verlauf  berühren sich die Ermittlungen von Rath und Charly. Am Ende werden die Handlungsstränge schlüssig zusammengeführt.

Interessant dargestellt, ist ebenfalls, wie sich der Gangster Goldstein dem Antisemitismus  gegenübersieht.

Alles in allem ein gut lesbarer anspruchsvoller Kriminalroman.