Räuber und Gendarme

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elke17 Avatar

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Endlich ist er da, der lange erwartete dritte Band der Reihe um Gereon Rath, den Kommissar, der im Berlin der 30er Jahre ermittelt. Nach "Der nasse Fisch" und "Der stumme Tod" nimmt uns Volker Kutscher wieder mit auf eine Zeitreise, die die damaligen Zustände im "Miljöh" meines Erachtens sehr realistisch wiedergeben. Das Buch ist nicht nur ein spannender Krimi, sondern auch in gewissem Maße ein Dokument, das diese politisch unruhige Zeit vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten auf unterhaltsame Weise anschaulich macht.

 

Und eines kann man Volker Kutscher nun wahrlich nicht nachsagen: Er hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern lässt den Leser sogleich mitten in das Geschehen eintauchen. Da gibt es Kleinkriminelle, jüdische Auftragskiller aus Amerika, korrupte Polizisten, Faschisten, Juden...

 

Aus all diesen "Zutaten" mixt Kutscher sehr gekonnt ein Buch, das sich einerseits zügig herunterlesen lässt, andererseits aber auch immer wieder zum Nachdenken über die damalige Zustände animiert.

 

Jeder politisch halbwegs interessierte Leser kommt nicht umhin, Parallelen zur heutigen gesellschaftlichen Situation, speziell in Deutschland, zu entdecken. Ich hatte jedenfalls immer wieder solche 'Aha-Momente' bei der Lektüre, diese tollen, spannenden Krimis, der sich wohltuend von dem üblichen Serienmörder-Einerlei vieler aktueller Publikationen dieses Genres abhebt.

 

Deshalb: Von mir volle Punktzahl für Volker Kutschers "Goldstein"!!!