Interessanter Ansatz, aber nicht sehr alltagstauglich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
evaliest Avatar

Von

Ich bin ehrlich: mich hat als allererstes das Cover angesprochen. Und gleich darauf habe ich dann überlegt, ob das für ein wissenschaftlich anmutendes Buch nicht ein bisschen zu esoterisch daherkommt. Aber letztendlich geht es natürlich um den Inhalt, und den habe ich dann mit Spannung erwartet.
Ein paar meiner Erwartungen wurden erfüllt: eine holistische Sichtweise auf den Körper, basierend auf fundiertem medizinischen Wissen. Es werden Zusammenhänge hergestellt und erklärt und es wird auch sehr gut deutlich gemacht, welche Blutwerte man kennen sollte, um sich selbst ein Bild machen zu können (da viele Ärzt*innen oft nur den eigenen Fachbereich im Blick haben). Immer wieder werden Erkenntnisse miteinander verknüpft und so ein sehr umfassendes Bild präsentiert.
Leider fand ich es dann doch oft sehr mit dem Zaunpfahl und auch repetitiv geschrieben. Im typisch amerikanischen Stil betont die Autorin immer und immer wieder ihre Erfolge, was mich irgendwann ehrlich gesagt ganz schön genervt hat. Dazu kommt, dass einige der Empfehlungen wirklich eher für ein amerikanisches Publikum relevant sind (ich kenne nicht eine Person in Deutschland, die ihr Duschwasser filtert…). Als Mutter eines Kindergartenkindes habe ich nur müde gelächelt, als mir im Vier-Wochen-Plan suggeriert wurde, jeden Morgen innerhalb der ersten wachen Stunde mindestens 15 Minuten an der freien Luft zu verbringen (entspannt natürlich!). So effektiv manche Aspekte auch sein mögen – umzusetzen sind sie in einem authentischen Familienalltag leider nicht.
Das Buch bietet für mich ein paar gute Denkansätze und hat dazu geführt, dass ich bestimmte Bereiche meines Lebens durch kleine Veränderungen etwas gesünder gestalten möchte. Die große Offenbarung war das Buch für mich leider nicht.