Bringt es auf den Punkt!

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lisakira Avatar

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Ich mochte es jedes Mal, das Buch in die Hand zu nehmen, weil sich das Cover mit Reliefdruck so schön anfühlt. Davor musste ich mir auch den ein oder anderen Witz auf meine Kosten anhören, wenn jemand den Titel gelesen hat...

Die 'herzige' Aufmachung trifft nicht unbedingt meinen persönlichen Geschmack, entspricht aber auch dem innen weiter verfolgten Schreibstil. Man wird die ganze Zeit in Du-Form angesprochen. Die Autorin gibt sich viel Mühe, oft so zu klingen, als säße sie einem gerade gegenüber und spräche in sehr vertrautem, freundschaftlichem Ton mit dem Leser / der Leserin. Das mag manchen gefallen, für mich persönlich ist es ein bisschen zu... 'nah'... und intellektuell angespornt wird man beim Lesen auf jeden Fall nicht - die Sätze sind so geschrieben, das auch ein Grundschüler sie verstehen würde. Was ja auch sein Gutes hat. Es ist auf jeden Fall besser als vom Elfenbeinturm der Wissenschaft aus irgendwas Unverständliches zu rezitieren.

Und das eigentlich Entscheidende ist ja auch der Inhalt - und der überzeugt voll und ganz! Die Autorin bringt hervorragend auf den Punkt, was entscheidend für gelingendes Beziehungsglück ist: die Fähigkeit sich selbst Wertschätzung entgegenzubringen und für sich selbst ein schönes, interessantes Leben zu schaffen! Sie legt anhand zahlreicher Beispiele aus ihrer Liebeskummerpraxis dar, welche Irrtümer dieser Wahrheit oft entgegenstehen und führt so schrittweise an dieses - für manche sicher nicht leichte - Learning heran. Im zweiten Teil gibt sie dann diverse Methoden an die Hand, um sich auf die Suche nach persönlichen Glücksquellen zu machen und so zu mehr individueller Gelassenheit, Angeregtheit und Selbstwertschätzung zu gelangen. Dazwischen gibt es einen kurzen Theorieteil, der mir mit am besten gefallen hat, in dem sie darlegt, was der anerkannte Forschungsstand zum Thema gelingende Beziehungen sagt.

Würde sich jeder die Lehren der Autorin aneignen und in seinem Leben und seiner Beziehung Früchte tragen lassen, würde sich das allgemeine Beziehungs- (UND Individual-)Glück auf jeden Fall sprunghaft mehren. Die entscheidende Frage ist wohl nur, wie viele Menschen nicht doch lieber den leichteren Weg wählen, die Verantwortung für ihr Glück von sich zu weisen und auf den Partner (der sich falsch verhält / sich ändern müsste / das EIN UND ALLES ist / ...) abzuschieben. Wer etwas von Fairness hält, sollte das jedenfalls nicht tun und stattdessen die unvermeidliche Arbeit an sich selbst, am eigenen Selbstwert und der eigenen Lebenszufriedenheit in Angriff nehmen.