Existentielle Fragen?

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baerbeline Avatar

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Manuel Jäger landet nach einem Erstickungsanfall mal wieder im Krankenhaus, es ist kurz vor Weihnachten und er möchte überall sein, nur nicht in der Klinik. Er leidet an der Glasknochenkrankheit und war schon zu oft in Kliniken. Dort trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen: Die einfühlsame Krankenschwester Dagmar, die sich schon lange fragt, warum sie noch im Krankenhaus arbeitet. Den überforderten PJler Christian Fischer, der in seinem praktischen Jahr über seinen Arztberuf desillusioniert wird. Und den geheimnisvollen Wendelin Weihrauch, der scheinbar niemanden mit Namen anspricht.

Die Autorin erzählt eine Geschichte einer Woche in einem Krankenhaus - die Geschichte von Manuel, Dagmar, Christian und vielen anderen. Die Geschichte vom Alltag im Krankenhaus aus Angestellten- und Patientenperspektive. Wer selbst im Krankenhaus arbeitet, wird sich an vielen Stellen wiedererkennen und oftmals traurig mit dem Kopf nicken ob der heutigen Zustände. Für mich ist die eigentliche Geschichte um Manuel ein wenig zu kurz gekommen; die Zustände im System nehmen viel Raum ein, was auch okay, aber im Klappentext anders dargestellt ist. Ich habe das Buch gern gelesen, der Stil ist flüssig und leicht lesbar, und ich wollte zu jedem Zeitpunkt der Geschichte wissen, wie sie weitergeht. Allerdings denke ich, man hätte mehr aus den existenziellen Fragen machen können, sie versanden ein wenig. Trotzdem bleibt man am Ende zurück und fragt sich, was man selbst mit seinem Leben anstellt, ob man noch dort ist, wo man mal hinwollte, was aus eigenen Plänen und Träumen geworden ist. Ob man es nicht so machen sollte wie Dagmar, mutig sein sollte...

Alles in allem ein unterhaltsames, nachdenklich stimmendes Buch, mit dem man einige angenehme Stunden verbringen kann.