Anne Holt - Gotteszahl

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viviace Avatar

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Ein junger Mann rettet heldenhaft einen Betrunkenen aus dem eiskalten Wasser, zugleich wird eine Wasserleiche gefunden und Yngvar Stubø von der Kripo in Oslo versucht im Kreise der Familie Weihnachten zu feiern. Doch ihm ist kein beschauliches Fest gegönnt, denn in Bergen wird die Leiche der Bischöfin Lysgaard entdeckt und damit ist der Urlaub für Stubø vorbei (genauso wie die Leseprobe).

Zu Beginn der Hörprobe befindet sich Stubø bereits in Bergen und redet mit Lukas, dem Sohn der ermordeten Bischöffin. Dieser ist davon überzeugt, dass es im Leben der Mutter keine Geheimnisse gegeben hat, doch bereits in der Leseprobe wird genau dies angedeutet. Sie hat eine Sünde begangen und ist im Tod davon überzeugt, dass Jesus ihr nicht vergeben hat. Lukas erzählt dem Kommissar, wie sich seine Eltern kennengelernt haben und schildert die Situation seines Vaters, der im Schatten seiner erfolgreichen Frau stand. Der Vater hat sich stark mit dem Katholizismus beschäftigt und wäre vermutlich sogar konvertiert, wenn er nicht mit einer Bischöfin verheiratet gewesen wäre (da macht sich so etwas natürlich nicht gut).

Eine beginnende Migräne beendet die Unterhaltung, nachdem Lukas noch versucht hat, die Frage zu beantworten, was seine Mutter nachts am Heiligen Abend draußen gemacht hat. Yngvar Stubø hat den Verdacht, dass Lukas seine Fragen nicht ehrlich beantwortet hat.

Das Buch ist spannend geschrieben (ich bin sonst kein Fan der oft etwas zähen  skandinavischen Krimis), erfreulich sind die Abstecher ins Privatleben des Kommissars. Ihn und seine Familie integriert die Autorin vorzüglich in die aufzuklärenden Fälle. Und auch das hier keine heile Bilderbuchfamilie präsentiert wird, sondern eine aus dem Leben gegriffene Familien-Bande lässt beim Leser ein vertrautes (Mit-)gefühl aufkommen.

Fazit: Ein Buch das ich gern (vorab-)lesen würde!

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_Entweder man lebt, oder man ist konsequent. (Erich Kästner)_