Ein echtes Mannsbild isst den ganzen Fisch

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owenmeany Avatar

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Anne Holt, die etablierte Queen of Crime Norwegens lockt die erwartungsfrohen Leser wieder mit einem verheißungsvollen Mix: Mord und Religion, Zahlenmystik, Serienmörder.

Szene eins beschreibt die dramatische Bergungsaktion zweier Körper aus dem eiskalten Wasser von Aker Brygge: eines toten und eines lebenden, und schließt mit dem größten denkbaren Schockeffekt: der unvorhersehbaren Vereinigung des jungen Retters mit einer in Auflösung befindlichen Wasserleiche. Aber das ist nur ein kleiner Gag am Rande.

Heiligabend beim Kriminalpolizisten: Das Aussaugen eines Fischauges aus einem Kabeljaukopf beim Diner ist auch nicht gerade etwas für zarte Gemüter, aber Anne Holt ist halt nicht Rosamunde Pilcher. Das Festmahl mit den üblichen familiären Verwicklungen kulminiert in einem Anfall der Tochter Kristiane. Es wird angedeutet, dass dieser in einem traumatischen Erlebnis wurzelt.

Heiligabend bei der Bischöfin in Bergen: Um elf Uhr hat sie noch eine Verabredung mit Jesus. Was sie nicht wissen kann: der Mörder hat eine Verabredung mit ihr im Hafengebiet. Auch hier wird ein schwarzes Loch in der Vergangenheit angedeutet.

Zusammen mit den spärlichen Informationen aus der kurzen Hörprobe hat man als Leser all dieser Puzzleteile also schon ein paar Ansatzpunkte, neugierig zu sein auf eine Mordermittlung, die interessante Geheimnisse auf wenig zimperliche Art zutage fördern wird.