Warum

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suse9 Avatar

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habe ich eigentlich noch nie einen Krimi von Anne Holt gelesen? Sie lässt verschiedene Handlungsstränge beginnen, schafft eine zum Teil düstere Atmosphäre und baut mit ihrer Sprache umgehend Spannung auf.

Der Roman beginnt mit schockierenden Bildern. Eine Wasserleiche wird zufällig bei der Rettung eines in den See gefallenen Betrunkenen gefunden, die beliebte Bischöfin auf offener Straße in der Heiligen Nacht ermordet, und das idyllische Familienfest des Kommissars ist eine Farce. Die Charaktere, die Anne Holt dabei zeichnet, sind nicht eindeutig gut oder schlecht. Der Retter will mit der Polizei nichts zu tun haben, die Bischöfin plagt ein schlechtes Gewissen und der Kommissar kann sich gegen seine Schwiegermutter nicht durchsetzen. Vor allem die Szene am Weihnachtstisch der Familie ist authentisch gelungen. Wer hat nicht schon einmal einen ähnlichen Albtraum erlebt, wobei die Autorin das Besondere mit der in ihrer eigenen Welt lebenden Tochter einfügt.

Wenn man in eine Krimireihe quer einsteigt, darf man nicht erwarten, alle Personen auf Anhieb zu verstehen. Ich denke aber, dass man schnell in der Lage sein wird, mit der Zeit die Charaktere besser kennenzulernen. Besonders gut gefallen hat mir außerdem, dass uns die Autorin die Gedanken einer vermutlichen Nebenheldin - Kommissar Yngvar Stubos Frau - lesen lässt. Diese sind nicht geradlinig, und es wird interessant sein, sie bei der Aufklärung der Morde zu begleiten.

Fazit: Anne Holt kommt auf meine Wunschliste.