Interessante Idee

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anninamit3n Avatar

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Die ersten Seiten von "Graceland" haben mich schnell überzeugen können, doch nach einer Weile wurde ich etwas gelangweilt. Auf ein Klischee aus einem Road-Trip Roman folgte das nächste. Was zwar an sich nicht schlimm ist, aber nicht zu meinen Erwartungen gepasst hat, die wohl von dem Cover ein wenig in die Irre geleitet worden sind.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das was in den ersten Seiten an Tiefe aufgebaut wurde - zwischen den Charakteren, den Charakteren selber, der Handlung - mit dem Verlauf der Handlung immer mehr abgebaut worden ist, mit dem Ziel einer seichteren aber dennoch gewollt tiefgründigeren Handlung. Das hat mich anfangs nicht gestört, aber im nachhinein bin ich doch ein bisschen enttäuscht, da ich sehr viel Potential in der Idee gesehen habe.

Ein weiterer Aspekt, der mich persönlich vor allem im Lesefluss gestört hat, war, dass mir die Übersetzung teilweise unlogisch vorkam. Beispielsweise unterhalten sich die Hauptcharaktere mit anderen Charakteren über persönliche Traumata in einer Bar, Siezen sich dabei jedoch durchgehend. Wer von so etwas aber nicht gestört wird, kann das Buch bestimmt trotzdem genießen.

"Graceland" ist ein kurzlebiger, lebendiger Roman über das Heilen einer Mutter-Tochter-Beziehung und wer nach einem unterhaltsamen Roadtrip Roman sucht, wird hier auf jeden Fall fündig.