Atmosphärisch, geheimnisvoll und berührend – ein Roman mit Sogwirkung

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emmamarie Avatar

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Grand Hotel Avalon“ von Maggie Stiefvater ist ein Buch, das man nicht einfach liest – man taucht hinein. Schon das Cover ist ein echter Blickfang: elegant, mystisch und gleichzeitig nostalgisch. Es spiegelt die besondere Stimmung des Romans perfekt wider – diese Mischung aus zeitloser Eleganz und unterschwelliger Spannung.

Die Geschichte spielt Anfang der 1940er Jahre in den Appalachen, rund um das traditionsreiche Hotel Avalon. Hauptfigur June Porter Hudson ist eine faszinierende Frau – stark, stolz und doch verletzlich. Sie leitet das Hotel mit Hingabe, während sich draußen die Welt im Krieg befindet. Stiefvater gelingt es, die Atmosphäre dieser abgeschlossenen Welt so lebendig zu beschreiben, dass man fast das Rauschen der Quellen und das Knarren der alten Dielen hören kann.

Was mich beeindruckt hat, ist die Sprache: poetisch, detailreich und manchmal fast magisch. Man spürt, dass die Autorin jedes Wort sorgfältig setzt. Allerdings wirkt der Anfang etwas langsam – wer schnelle Spannung sucht, braucht Geduld. Auch einige Nebenfiguren bleiben etwas blass, was schade ist, da die Kulisse so viel Raum für Tiefe bietet.

Trotzdem: Das Buch entfaltet im Verlauf eine besondere Magie. Es ist kein lauter Roman, sondern einer, der leise nachhallt. Themen wie Liebe, Verrat und Verantwortung werden klug miteinander verwoben, ohne ins Kitschige abzurutschen.

Fazit: „Grand Hotel Avalon“ ist ein atmosphärisch dichter, gefühlvoller Roman über Mut, Geheimnisse und die Kraft der Hingabe.