Das Beste geben

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clematis Avatar

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Weit abgelegen im nordamerikanischen Appalachengebirge befindet sich das bekannte Grand Hotel Avalon und Spa mit seinen vier Heilbädern. Nicht nur die Leiterin, June Porter Hudson, sondern auch alle Angestellten lesen ihren Gästen förmlich jeden Wunsch von den Augen ab. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Jahre 1942 müssen diese Gäste allerdings etwa dreihundert Internierten der Achsenmächte, vorwiegend Japaner, Italiener und Deutsche, weichen. June beweist ihr Geschick, erfüllt auch deren Forderungen und unterstützt gleichzeitig Personen, die ihrer Hilfe gegen die Kriegswirren bedürfen.

Zum Teil auf wahren Begebenheiten aufbauend, erzählt Maggie Stiefvater diesen Roman um eine Hotelleiterin, die zwischen Überwachung durch das FBI und anspruchsvollen Erwartungen der festgehaltenen Diplomaten hin- und hergerissen wird. Hinter dem ansprechenden Titelbild und der interessanten Kurzinfo zum Buch bleiben dann allerdings die Erwartungen zurück. Es ist schwierig, der Handlung zu folgen, gefühlsmäßig kommt und geht eine Fülle an Personen, dieses stete Durcheinander sorgt irgendwie nicht dafür, dass ein gleichmäßiger Lesefluss entsteht. Gut vorstellbar sind June und ihre Mannschaft, ihr Bestreben, immer das Beste zu geben, egal, ob übliche Hotelgäste oder zugeteilte Diplomaten im Hause logieren. Die Schwierigkeiten, abwechslungsreiche Menüs zu servieren angesichts der eingeschränkten Versorgungslage und der fehlenden Angestellten, die zu Kriegsdiensten einberufenen worden sind, ist verständlich und entspricht den historischen Tatsachen. Ein wenig undurchschaubar hingegen sind die Geheimnisse um das Süßwasser im und rund um das Hotel samt seinen heilenden Eigenschaften, mir als Leserin hat sich diese Kommunikation Junes mit den Wassern nicht verständlich offenbart. Etliche andere Figuren werden auch im Laufe der Kapitel nicht wirklich greifbar, zudem werden frühere Ereignisse nahtlos ins Geschehen eingearbeitet, wie z.B. Andeutungen zu Kohlenbergwerkszenen und deren Auswirkungen. Dadurch fällt es mitunter schwer, das Wesentliche im Auge zu behalten. Mich konnte der Schreibstil in diesem Roman leider nicht nachhaltig fesseln und auf die Geschichte fokussieren.

Interessante Details aus der Zeit nach Pearl Harbor, detailliert recherchierte Einblicke ins Hotelgeschäft, die Handlung selbst allerdings bleibt etwas verwirrend. Schade.