Fiktion trifft Geschichte

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maly05 Avatar

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Der Roman Grand Hotel Avalon spielt im Jahr 1942 in den USA und verbindet eine fiktive Geschichte mit realen historischen Ereignissen. Im Mittelpunkt steht June Porter Hudson, die das abgelegene Luxushotel Avalon leitet. Mit großer Sorgfalt führt sie das Haus, kennt die Vorlieben ihrer Gäste und sorgt für einen reibungslosen Ablauf mit einem loyalen Team. Doch nach dem Angriff auf Pearl Harbor wird das Hotel von der US-Regierung beschlagnahmt – es sollen rund 300 Diplomaten der Achsenmächte untergebracht werden. Das verändert alles.

Maggie Stiefvater schreibt in einem bildhaften und atmosphärischen Stil. Die Sprache ist flüssig, aber nicht immer leicht zugänglich – vieles bleibt unausgesprochen und zwischen den Zeilen angedeutet. Das erfordert ein aufmerksames und genaues Lesen. Wer dazu bereit ist, wird mit einer vielschichtigen und spannenden Geschichte belohnt.

Besonders gelungen ist die Einbindung historischer Bezüge. Man merkt, dass gut recherchiert wurde. Gleichzeitig bleibt die Handlung in Teilen geheimnisvoll – etwa im Hinblick auf das Heilwasser des Hotels.

Insgesamt ist Grand Hotel Avalon ein lesenswerter Roman, der zum Nachdenken anregt und durch seine Atmosphäre sowie die ungewöhnliche Thematik überzeugt. Kein Buch zum schnellen Durchlesen, sondern eines, das Aufmerksamkeit verlangt.

Auch das Cover passt gut zum Inhalt – es ist ansprechend gestaltet und spiegelt die besondere Stimmung des Romans wider.