Interessant
Maggie Stiefvater ist bekannt für ihren poetischen Schreibstil, ihre atmosphärische Dichte und ihre Fähigkeit, fantastische Elemente nahtlos mit psychologischer Tiefe zu verweben. Mit Grand Hotel Avalon legt sie erneut ein Werk vor, das sowohl Fans ihrer früheren (Fantasy)Romane anspricht als auch neue Leser in seinen Bann zieht. Im Mittelpunkt steht das titelgebende Grand Hotel Avalon, ein Ort, der zwischen Realität und Traumwelt angesiedelt ist. Gäste, die das Hotel betreten, finden sich oft in einer Art Zwischenreich wieder. Hier treffen sie nicht nur auf andere Reisende, sondern auch auf ihre eigenen Sehnsüchte, Ängste und unausgesprochenen Wünsche. Das Hotel wirkt wie ein Spiegel, der die Figuren zwingt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Stiefvater gelingt es, die Handlung nicht linear, sondern vielschichtig zu erzählen. Die verschiedenen Gäste, die im Hotel auftauchen, bringen jeweils ihre eigene Geschichte mit. Erst allmählich wird klar, wie diese Schicksale zusammenhängen und welche Rolle der geheimnisvolle Ort selbst spielt. Während man liest, entsteht das Gefühl, weniger einer festen Handlung zu folgen, als vielmehr einem Mosaik aus Stimmen und Wahrnehmungen, die langsam ein Ganzes ergeben.