Sehr gut
„Grand Hotel Avalon“ von Maggie Stiefvater ist ein atmosphärischer Roman, der die Leser:innen in eine geheimnisvolle und zugleich poetische Welt entführt. Schon das Setting – ein altes, fast mythisch anmutendes Hotel – schafft eine Aura zwischen Traum und Realität, die typisch für Stiefvaters Schreibstil ist. Ihre Sprache ist bildreich, fast musikalisch, und lädt dazu ein, zwischen den Zeilen zu verweilen. Die Figuren sind komplex, voller innerer Widersprüche, und wirken dadurch nahbar und faszinierend zugleich. Besonders gelungen ist die Balance zwischen Spannung, subtiler Magie und tiefgründigen Emotionen. Es ist kein Buch, das man hastig verschlingt, sondern eines, das seine Wirkung nach und nach entfaltet, wie ein Echo in einem endlosen Treppenhaus. Manche Passagen wirken rätselhaft, doch gerade diese Mehrdeutigkeit macht den Reiz aus. „Grand Hotel Avalon“ ist weniger eine lineare Geschichte als vielmehr ein Erlebnis: melancholisch, geheimnisvoll und voller Poesie – ein Roman für Leser:innen, die sich gerne von Sprache verzaubern lassen.