Tolle Atmosphäre

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Titel: Grand Hotel Avalon
Autorin: Maggie Stiefvater
Verlag: S. Fischer Verlag
Preis: 25,00€
Seitenzahl: 432 Seiten
Übersetzerin: Sabine Hübner



Inhalt:

Januar 1942. Für June Porter Hudson ist die Führung des Avalon und seines ihm treuen Personals kein Beruf, sondern Berufung. Umgeben von der magischen Einsamkeit der Appalachen, steht das legendäre Grand Hotel für Luxus, Raffinesse und für sein besonderes Heilwasser. Doch als die Wirrungen des Krieges in seine Welt einbrechen, muss June sich einer harten Prüfung stellen, denn nur sie kennt die Kräfte, die aus den Quellen hinter den Fassaden wirken. Sind das Hotel und die ihm verschriebenen Menschen zu retten und eine Katastrophe aufzuhalten? »Grand Hotel Avalon« ist eine bezwingend-soghafte Geschichte über Liebe, Geheimnisse, Verrat und eine unwiderstehliche Heldin, deren Hingabe mitten ins Herz trifft.



Meine Meinung:

Schon seit Jahren ist Maggie Stiefvater für mich eine meiner liebsten Autor:innen überhaupt. Ich habe ihre “Raven Cycle"-Reihe und auch das Spin-Off wirklich sehr geliebt, weswegen ich nun sehr neugierig war auf ihr Erwachsenenliteratur Debüt.

Das Cover des Buches finde ich gut. Es ist nicht unbedingt ein Cover, zu dem ich direkt in der Buchhandlung greifen würde, aber aufgrund der Autorin war ich sehr neugierig auf das Buch. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass man sich hier für das UK Cover entschieden hätte. Ich kann aber auch verstehen, dass das Buch einfach eine andere Zielgruppe ansprechen soll.

June war für mich eine interessante Protagonistin, der das Hotel und die Bewohner sehr wichtig sind. Ich glaube am spannendsten fand ich die Entwicklung, die sie in diesem Buch durchgemacht hat. Sie ist eine sehr empathische Person und glaubt an das Gute, muss hier aber auch lernen, dass nur weil Menschen nett sind, sie nicht immer auch gut sind.

Es gab einige gute Nebencharaktere, wie Tucker und die anderen Angestellten des Hotels, von denen ich gerne gelesen habe und am liebsten sogar noch mehr erfahren hätte. Doch leider waren sie relativ blass und sind im Buch etwas untergegangen, was ich sehr schade fand.

Die Handlung der Geschichte konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Für mich ging alles sehr langsam voran, was der Geschichte einfach die Spannung genommen hat. Es wurde sich auf viele Details wie den historischen Hintergrund und das Hotel selbst fokussiert, wodurch für mich die Charaktere untergegangen sind. Es hatte einige gute Momente, da mir die Fantasy-Aspekte gut gefallen haben, auch wenn ich mir hier noch ein bisschen mehr gewünscht hätte. Doch gerade zum Ende hin wurde aus der Geschichte nochmal einiges rausgeholt und hat dann auch noch mehr Freude gemacht zu lesen.

Auch fand ich die Botschaft gut, wie wichtig es ist, Menschen zuzuhören. Dadurch hatte das Buch dann auch eine gewisse Tiefe, die mir sehr gut gefallen hat. Generell hat das Buch für mich sehr viel Ernsthaftigkeit, was ein Buch das 1942 spielt und in dem deutsch Diplomaten auftauchen, die June beherbergen muss, auch braucht. Es war auf jeden Fall ein spannender Kontrast zwischen dem schillernden Hotel und den Menschen, die sie aufnehmen muss, verbunden durch den Hintergrund des Krieges.

Das Setting des Hotels war interessant. Wir lernen einiges darüber und auch die Atmosphäre hat mir teilweise sehr gut gefallen. Ich würde sogar behaupten, dass dieser Teil für mich der Stärkste im Buch gewesen ist. Gerade die Beschreibungen der Appalachen mit der Natur und dem Hotel, welches sich dort befindet, hatte etwas sehr Besonderes an sich und hat mich in diese Welt gezogen. Es gab eine sehr mystische, manchmal angespannt und doch sehr ergreifende Atmosphäre, die mir gut gefallen hat. Wenn man es in den Vergleich zu ihren anderen Büchern stellt, würde man auch hier erkennen, dass es nicht so stark ist und man definitiv anderes von ihr gewohnt ist. Dennoch finde ich, dass mir die Atmosphäre hier gut gefallen hat, wenn auch auf andere Weise und man dieses Buch als eigenständiges Werk sehen muss, ohne es mit ihren bisherigen Büchern zu vergleichen.

Der Schreibstil von Maggie Stiefvater hat mir gut gefallen. Ich muss sagen, dass ich ihn nicht ganz so stark empfunden habe, wie der von ihren anderen Büchern. Gerade, die vielen Perspektivenwechsel haben es mir am Anfang schwer gemacht in die Geschichte zu finden und auch die Charaktere gut einzuschätzen. Dennoch gab es einige Punkte, die mir sehr gut an der Geschichte gefallen haben, weswegen ich das Buch doch gerne gelesen habe.

Nun bin ich schon gespannt, was als nächstes von Maggie Stiefvater erscheinen wird und in welche Welt oder Zeit sie uns dort entführen wird.