Tolles Buch mit Einschränkung!
Ich kenne Maggie Stiefvater eher aus der Fantasy/dem Young Adult-Genre. Beim vorliegenden Roman – im Original „The Listeners“ – handelt es sich jedoch um Gegenwartsliteratur, die sich an erwachsene Leser richtet. Vielleicht hat mich diese Tatsache zunächst ein wenig in die Irre geführt und meine Erwartungshaltung beeinflusst.
Um was geht’s? Um wirklich rezensieren zu können, werde ich spoilern müssen. Wer sich überraschen lassen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Das „Grand Hotel Avalon“, malerisch gelegen in den Appalachen, ist Rückzugsort für die Superreichen der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts. Besonders macht das Avalon sein Personal, das den Gästen buchstäblich jeden Wunsch erfüllt, bevor diese überhaupt wissen, was sie sich wünschen. Möglich macht das das sog. „Süßwasser“, eine magische Quelle, die unter bzw. durch das Hotel hindurchfließt. Das Wasser nimmt negative Gefühle auf und sorgt für Glücksempfinden. Bei einer zu großen Ansammlung negativer Energie droht das Gleichgewicht des Süßwassers zu kippen. Dann muss die Hotelleiterin June Porter Hudson in die Quelle steigen und sie reinigen. Sie ist der menschliche Filter, entzieht alles Schlechte und gibt positive Energie zurück. Alles auf Kosten ihrer Gesundheit, denn nach so einer Reinigung ist sie für Tage ausgelaugt.
Dieses gut funktionierende System wird zu Beginn des Romans durch den 2. Weltkrieg bedroht. Die US-amerikanische Regierung annektiert das Grand Hotel Avalon und bringt dort Diplomaten der Kriegsgegner und deren Familien und Bedienstete unter, die sich aus verschiedensten Gründen in den USA aufgehalten haben. Im Hintergrund laufen Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien, die „Gäste“ gegen US-Amerikaner auszutauschen, die in Deutschland, Italien oder Japan gefangen gehalten werden. Nachdem Protagonistin June sich zunächst vehement wehrt, ihr Hotel missbrauchen zu lassen, entscheidet sie dann, dass die neuen Gäste genauso behandelt werden, wie die Millionäre zuvor. Das Süßwasser hat fortan viel zu tun, die negativen Gedanken der Faschisten zumindest zu neutralisieren.
Habe ich das Buch gern gelesen? Unbedingt. Der Schreibstil von Maggie Stiefvater hat mir gefallen, sehr virtuos und anspruchsvoll und wunderbar ins Deutsche übertragen, und gleichzeitig für mich sehr angenehm zu lesen. Die Figuren sind großartig, insbesondere die einzelnen Charaktere des Personals, angeführt von Chefin June. Mich hat immer interessiert, wie es weitergeht. Den historischen Plot fand ich sehr interessant. Im Nachwort erwähnt die Autorin, dass es tatsächlich Hotels gab, die während des 2. Weltkrieges die Diplomaten der Achsenmächte beherbergten. Dieses Detail kannte ich nicht. Ich schätze es sehr, wenn mir Literatur auch noch was beibringt. Dieser Teil der Handlung hätte für meinen Geschmack auch noch ausführlicher ausfallen dürfen.
Aber, und jetzt kommt das große Aber, in meinem Hinterkopf hat eine Frage beständig auf eine Antwort gepocht: Warum gibt es ein magisches Wasser, das die Reichen und Berühmten noch glücklicher macht? Warum nicht die arme Bevölkerung in den Appalachen? Mit diesem Widerspruch habe ich über den ganzen Roman gehadert. Und leider habe ich auf meine Frage von Maggie Stiefvater keine Antwort bekommen. Das hat den guten Eindruck des Romans geschmälert und führte zu Punktabzügen.
Um was geht’s? Um wirklich rezensieren zu können, werde ich spoilern müssen. Wer sich überraschen lassen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen.
Das „Grand Hotel Avalon“, malerisch gelegen in den Appalachen, ist Rückzugsort für die Superreichen der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts. Besonders macht das Avalon sein Personal, das den Gästen buchstäblich jeden Wunsch erfüllt, bevor diese überhaupt wissen, was sie sich wünschen. Möglich macht das das sog. „Süßwasser“, eine magische Quelle, die unter bzw. durch das Hotel hindurchfließt. Das Wasser nimmt negative Gefühle auf und sorgt für Glücksempfinden. Bei einer zu großen Ansammlung negativer Energie droht das Gleichgewicht des Süßwassers zu kippen. Dann muss die Hotelleiterin June Porter Hudson in die Quelle steigen und sie reinigen. Sie ist der menschliche Filter, entzieht alles Schlechte und gibt positive Energie zurück. Alles auf Kosten ihrer Gesundheit, denn nach so einer Reinigung ist sie für Tage ausgelaugt.
Dieses gut funktionierende System wird zu Beginn des Romans durch den 2. Weltkrieg bedroht. Die US-amerikanische Regierung annektiert das Grand Hotel Avalon und bringt dort Diplomaten der Kriegsgegner und deren Familien und Bedienstete unter, die sich aus verschiedensten Gründen in den USA aufgehalten haben. Im Hintergrund laufen Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien, die „Gäste“ gegen US-Amerikaner auszutauschen, die in Deutschland, Italien oder Japan gefangen gehalten werden. Nachdem Protagonistin June sich zunächst vehement wehrt, ihr Hotel missbrauchen zu lassen, entscheidet sie dann, dass die neuen Gäste genauso behandelt werden, wie die Millionäre zuvor. Das Süßwasser hat fortan viel zu tun, die negativen Gedanken der Faschisten zumindest zu neutralisieren.
Habe ich das Buch gern gelesen? Unbedingt. Der Schreibstil von Maggie Stiefvater hat mir gefallen, sehr virtuos und anspruchsvoll und wunderbar ins Deutsche übertragen, und gleichzeitig für mich sehr angenehm zu lesen. Die Figuren sind großartig, insbesondere die einzelnen Charaktere des Personals, angeführt von Chefin June. Mich hat immer interessiert, wie es weitergeht. Den historischen Plot fand ich sehr interessant. Im Nachwort erwähnt die Autorin, dass es tatsächlich Hotels gab, die während des 2. Weltkrieges die Diplomaten der Achsenmächte beherbergten. Dieses Detail kannte ich nicht. Ich schätze es sehr, wenn mir Literatur auch noch was beibringt. Dieser Teil der Handlung hätte für meinen Geschmack auch noch ausführlicher ausfallen dürfen.
Aber, und jetzt kommt das große Aber, in meinem Hinterkopf hat eine Frage beständig auf eine Antwort gepocht: Warum gibt es ein magisches Wasser, das die Reichen und Berühmten noch glücklicher macht? Warum nicht die arme Bevölkerung in den Appalachen? Mit diesem Widerspruch habe ich über den ganzen Roman gehadert. Und leider habe ich auf meine Frage von Maggie Stiefvater keine Antwort bekommen. Das hat den guten Eindruck des Romans geschmälert und führte zu Punktabzügen.