Anders als erwartet!

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anna4 Avatar

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4.25
Als “Great Big Beautiful Life” im Englischen rauskam, habe ich doch schon viele schwammige und eher negative Rezensionen und Kritiken zu dem Buch gesehen.
Ich muss sagen, anfangs war ich genervt, dass mich der Algorithmus auf gewissen Plattformen so hintergangen hat, denn das war nicht wirklich die Reaktion, die ich erwartet habe. Andererseits muss ich dem Algorithmus wahrscheinlich auch danken, denn nach den Rezensionen habe ich meine Erwartungen und Vorstellungen etwas angepasst und mich mit dem Gedanken angefreundet, dass ich eher ernüchternd aus diesem Buch gehe.
Entgegen meiner Erwartung habe ich das Buch wirklich gemocht!

Das Buch lässt sich in zwei Teile aufteilen, die abwechselnd erzählt werden: die Geschichte um Alice & Hayden und die Geschichte um Margaret und die Familie Ives.
Wer schon mal etwas von Emily Henry gelesen hat, der wird sehr viele ihrer typischen Romance/RomCom Aspekte in Alice & Haydens Parts wiederfinden. Mir haben beide Charaktere sehr gefallen, sowohl einzeln als auch als Paar.
Ich muss aber auch sagen, dass die Entwicklung der Romanze zwischen den beiden für mich nicht sehr flüssig war und das liegt hauptsächlich an den nicht vorhandenen Momenten und Szenen der beiden, als auch an manchen doch etwas unstimmigen Momenten, die dann eben doch vorhanden waren.
Weiterhin hat mir Haydens Sicht, aber noch mehr seine allgemeine Präsenz im Buch zunehmend gefehlt.
Die Rivalen, die beide darstellen sollten, da sie um denselben Job konkurrieren, und den Wettkampf habe ich fast gar nicht wahrgenommen.

Was ich allerdings sehr mochte, war Margaret und ihre ganze Familiengeschichte. Ich habe mich davon unfassbar unterhalten gefühlt und würde behaupten, dass Margarets Erzählungen und alles, was damit zu tun hat, das Buch so weit dominiert haben, dass ich Alice & Haydens Kapitel fast schon als Unterbrechung empfunden habe.

Wie man sich evtl. denken kann, wird alles am Ende schön zusammengeführt und ergibt im Großen und Ganzen viel Sinn.
Vor allem das letzte Kapitel ist typisch Emily Henry und hat mich sehr an das Ende von Book Lovers erinnert.

“Great Big Beautiful Life” ist definitiv anders als Henrys bisherigen Romance-Bücher und ich muss sagen, ich tue mich auch etwas schwer, dieses Buch als Romance zu bezeichnen, denn die Geschichte und Romance um Alice & Hayden wirkte für mich eher als Nebenhandlung.

Ich kann das Buch definitiv empfehlen, würde aber raten, seine Erwartungen etwas anzupassen, um nicht enttäuscht zu werden.