Eine (fast) perfekte Sommerlektüre
Als Emily Henry vor einigen Monaten ihren neuen Roman ankündigte und verriet, dass das neue Buch anders sei, als alles, was sie bisher geschrieben hatte, war ich sehr gespannt und auch ein bisschen skeptisch. Was würde passionierte Henry-Leser*innen erwarten?
Soviel vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Emily Henry hat mit „Great Big Beautiful Life“ eine (fast) perfekte Sommerlektüre geschrieben. Der Roman wartet mit allem auf, was mir an Emily Henry als Autorin so gefällt. Der typische Sound ist humorvoll, zieht direkt ins Geschehen, lässt zum Greifen nahe Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Zudem schafft Emily Henry es wie kaum eine andere (Romance)-Autorin, Charaktere zu kreieren, die Ecken und Kanten haben, die menschlich und real wirken (eine Qualität, die leider vielen Romance-Autor*innen abgeht). Tropes sind zwar vorhanden (hier z.B. Grumpy meets Sunshine, Enemies to Lovers, Forced Proximity, Kleinstadt), aber sie ergeben sich eher aus der Geschichte als dass man als Leser*in das Gefühl hat, die Geschichte sei um die Tropes gestrickt worden.
Alice Scott, die als Journalistin bisher eher seichte Themen bearbeitet hat und das Glas immer halb voll sieht, ist ein Coup geglückt. Sie spürt die seit Jahrzehnten verschollene Margaret Ives auf einer Insel vor der Küste Georgias auf. Völlig überraschend willigt die früher „Prinzessin der Boulevardpresse“ genannte betagte Dame ein, dass Alice ihre Biografie schreiben darf. Doch plötzlich steht mit dem smarten, aber verschlossenen Hayden Anderson (erfolgreicher Starjournalist und Pulitzerpreisträger) ein Konkurrent um die Stelle des Biografen auf der Matte. Margaret gibt beiden eine Probezeit von einem Monat – wessen Text sie am Ende am meisten überzeugt, darf die vollständige Lebensgeschichte schreiben. Trotz der Konkurrenz und ihrer auf den ersten Blick gegensätzlichen Charaktere sprühen schon bald die ersten Funken zwischen Alice und Hayden…
Soweit, so erwartbar für einen Roman von Emily Henry. Doch es gibt mehrere Überraschungen (keine inhaltlichen Spoiler): Henry erzählt abwechselnd aus Alices Sicht und rollt parallel Margarets Familien- und Lebensgeschichte Generation für Generation auf. Schnell fragt man sich beim Lesen: Was versucht Margaret Ives zu verbergen? Gegen Ende hatte ich mindestens drei Theorien und wurde letztlich von der Auflösung doch überrascht. Neben der Liebesgeschichte von Alice und Hayden und der Familiengeschichte von Margaret gibt es definitiv Anklänge eines Spannungsromans.
Die Geschichte um Margaret ließ mich jedoch einmal zu oft an Taylor Jenkins Reids „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ denken, auch wenn die beiden Romane außer der mysteriösen Diva, die ihre Memoiren veröffentlichen möchte, eigentlich wenig gemein hat.
Soviel vorweg: Ich wurde nicht enttäuscht. Emily Henry hat mit „Great Big Beautiful Life“ eine (fast) perfekte Sommerlektüre geschrieben. Der Roman wartet mit allem auf, was mir an Emily Henry als Autorin so gefällt. Der typische Sound ist humorvoll, zieht direkt ins Geschehen, lässt zum Greifen nahe Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Zudem schafft Emily Henry es wie kaum eine andere (Romance)-Autorin, Charaktere zu kreieren, die Ecken und Kanten haben, die menschlich und real wirken (eine Qualität, die leider vielen Romance-Autor*innen abgeht). Tropes sind zwar vorhanden (hier z.B. Grumpy meets Sunshine, Enemies to Lovers, Forced Proximity, Kleinstadt), aber sie ergeben sich eher aus der Geschichte als dass man als Leser*in das Gefühl hat, die Geschichte sei um die Tropes gestrickt worden.
Alice Scott, die als Journalistin bisher eher seichte Themen bearbeitet hat und das Glas immer halb voll sieht, ist ein Coup geglückt. Sie spürt die seit Jahrzehnten verschollene Margaret Ives auf einer Insel vor der Küste Georgias auf. Völlig überraschend willigt die früher „Prinzessin der Boulevardpresse“ genannte betagte Dame ein, dass Alice ihre Biografie schreiben darf. Doch plötzlich steht mit dem smarten, aber verschlossenen Hayden Anderson (erfolgreicher Starjournalist und Pulitzerpreisträger) ein Konkurrent um die Stelle des Biografen auf der Matte. Margaret gibt beiden eine Probezeit von einem Monat – wessen Text sie am Ende am meisten überzeugt, darf die vollständige Lebensgeschichte schreiben. Trotz der Konkurrenz und ihrer auf den ersten Blick gegensätzlichen Charaktere sprühen schon bald die ersten Funken zwischen Alice und Hayden…
Soweit, so erwartbar für einen Roman von Emily Henry. Doch es gibt mehrere Überraschungen (keine inhaltlichen Spoiler): Henry erzählt abwechselnd aus Alices Sicht und rollt parallel Margarets Familien- und Lebensgeschichte Generation für Generation auf. Schnell fragt man sich beim Lesen: Was versucht Margaret Ives zu verbergen? Gegen Ende hatte ich mindestens drei Theorien und wurde letztlich von der Auflösung doch überrascht. Neben der Liebesgeschichte von Alice und Hayden und der Familiengeschichte von Margaret gibt es definitiv Anklänge eines Spannungsromans.
Die Geschichte um Margaret ließ mich jedoch einmal zu oft an Taylor Jenkins Reids „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“ denken, auch wenn die beiden Romane außer der mysteriösen Diva, die ihre Memoiren veröffentlichen möchte, eigentlich wenig gemein hat.