✎ Emily Henry - Great Big Beautiful Life

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jecke Avatar

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„Great Big Beautiful Life“ ist kein Buch, welches ich selbst in die Hand genommen hätte. Familiengeschichten sprechen mich an, Liebesromane dagegen selten, weil mir ihre Dramaturgie oft austauschbar erscheint. Dieses Buch landete dennoch bei mir, ausgeliehen von einer Bekannten, und bekam eine faire Chance. Das Ergebnis war solide Unterhaltung, ohne dass ich mich gegen meinen eigenen Lesegeschmack verbiegen musste.

Emily Henry war mir zuvor kein Begriff. Hypes aus sozialen Netzwerken erreichen mich kaum. Neugier entsteht bei mir eher durch Rezensionen oder einen überzeugenden Klappentext. In diesem Fall war es schlicht der Umstand, dass das Buch bereits da lag.

Der Stil erwies sich als zugänglich und flüssig. Über weite Strecken wollte ich weiterlesen, weil sich das Erzählen angenehm anfühlte. Gegen Ende traten kleinere Längen auf, die den Gesamteindruck jedoch nicht ernsthaft schwächten. Einige Entwicklungen ließen sich früh erahnen, was im Romance-Genre wenig überrascht. Gleichzeitig gab es Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte; ein zentraler Handlungsstrang löste sich zum Beispiel völlig anders auf, als ich es die ganze Zeit dachte.

Die Geschichte wird konsequent aus Alices Perspektive erzählt. Gerade im letzten Drittel fehlte mir stellenweise der Einblick in Gespräche zwischen Hayden und Margaret. Ihr wiederholtes Aufeinandertreffen über einen langen Zeitraum bleibt in entscheidenden Momenten ausgespart, was erzählerisch konsequent, emotional aber etwas unbefriedigend wirkt.

Vermutlich wird mir dieser Liebesroman nicht dauerhaft im Gedächtnis bleiben. Als kurzweilige Lektüre funktioniert er jedoch und ich kann mir vorstellen, zwischendurch erneut zu einem Buch dieser Autorin zu greifen, ohne große Erwartungen, aber auch ohne Vorbehalte.

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